Gudrun Götzl hat in ihrem Leben eine einzige Bewerbung geschrieben. Das war vor 38 Jahren, als sie im Arbeitsamt die Anzeige eines Friseurs in der Landshuter Neustadt entdeckte. Da stand die 16-Jährige aus Wörth gerade vor ihrem Realschulabschluss. "Mit so einem Abschluss ging man damals zur Bank oder zu BMW", sagt die muntere Chefin des Salons Figaro.
Dass ausgerechnet sie Friseurin werden sollte, wäre ihr noch nicht einmal selber eingefallen. Doch beim Eignungstest des Arbeitsamts fiel das Ergebnis eindeutig aus. Und sie erinnerte sich, dass schon Großmutter und Mutter gerne Friseurinnen geworden wären, und sogar der Opa ein Faible fürs Haareschneiden, -einlegen und Färben hatte. Die familiäre Disposition wirkte sich wie eine Art Bestimmung aus. "Ich las 'Figaro, 24450', und wusste auf einmal, das jetzt was Entscheidendes in meinem Leben passiert."
Arthur Schätz, der den Salon zusammen mit Hertha Sterr 1977 eröffnet hatte, war jedoch nicht begeistert vom neuen Lehrmädchen.
0 Kommentare
Kommentieren