Bayern

Umweltministerium will Studie zu Flutpoldern vorstellen


Um die niederbayerischen Unterlieger entlang der Donau zu schützen, soll in Wörthhof offenbar ein gigantischer Flutpolder entstehen. Der BBV Regensburg hält diesen Ansatz für überholt, unsinnig und unfair.

Um die niederbayerischen Unterlieger entlang der Donau zu schützen, soll in Wörthhof offenbar ein gigantischer Flutpolder entstehen. Der BBV Regensburg hält diesen Ansatz für überholt, unsinnig und unfair.

Von mit Material der dpa

Die seit Jahren andauernde Debatte über Flutpolder an der Donau kocht zurzeit neu hoch: Am Montag um 10 Uhr will das Umweltministerium die Ergebnisse einer umfangreichen Studie des Landesamtes für Umwelt (LfU) zu dem umstrittenen Bauprojekt vorstellen.

Im Juni hatte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) gesagt, die Studie bestätige die Wirksamkeit von Flutpoldern an den diskutierten Standorten Bertoldsheim, Eltheim und Wörthhof: "Flutpolder wirken und sie sind notwendig."

Das Ministerium schlug einem Sprecher zufolge vor, den Standort Bertoldsheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) beizubehalten und die zwei Standorte Wörthhof und Eltheim (Landkreis Regensburg) zu einer neuen, großen Variante zusammenzufassen, und zwar mit einem Volumen von rund 30 Millionen Kubikmetern. Flutpolder sind Rückhaltebecken, die im Fall eines drohenden Hochwassers geflutet werden sollen und so erhebliche Wassermassen aus den Flüssen nehmen.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), bislang ein Gegner der Flutpolder, hatte den in der Studie empfohlenen Kompromiss begrüßt. Das brachte ihm Kritik von Kommunalpolitikern aus dem Kreis Regensburg ein. Aiwangers Kehrtwende führe zu großer Verunsicherung und schädige das Vertrauen in die Staatsregierung, schrieben sie in einem offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Sie forderten, dass das Gutachten im Landkreis vorgestellt wird.

Auch die SPD-Landtagsfraktion hatte jüngst von der Staatsregierung die Veröffentlichung der Polder-Studie verlangt und mit einer Klage vor dem Verfassungsgericht gedroht.