Bayern

Lockerungen bei der Maskenpflicht an Schulen


In der Debatte über die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen gehen die Meinungen auseinander.

In der Debatte über die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen gehen die Meinungen auseinander.

Von dpa

Viele Schüler, Lehrer und Eltern haben auf diesen Tag gewartet: Von Montag an greifen in Bayern Lockerungen bei der Maskenpflicht in Schulen. Das Kabinett hatte diese am Donnerstag beschlossen. Bereits am Mittwoch waren die Änderungen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) angekündigt worden.

Im Unterricht müssen Schüler im Unterricht keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Das gilt auch bei sonstigen Schulveranstaltungen und in der Mittagsbetreuung - und zwar auch dann, wenn am Platz der Mindestabstand zum Nachbarn nicht eingehalten wird. Ansonsten müssen die Schüler im Schulgebäude weiterhin Maske tragen. Diese Neuauflage der Corona-Verordnung gilt zunächst bis zum 29. Oktober - sie muss alle vier Wochen verlängert werden.

Der Realschullehrerverband hält die Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht für den richtigen Schritt. Jedoch müsse dies klar von einer lückenlosen 3G-Regelung für alle Personen, die ein Schulgebäude betreten, flankiert werden, sagte Landesvorsitzender Jürgen Böhm. Es sei verpasst worden, hierzu klare, einheitliche Regeln zu erlassen. "Es ist für Eltern, Schüler oder Lehrkräfte nicht mehr ersichtlich oder kommunizierbar, warum bei einem Weihnachtsbasar an der Schule die 3G-Regeln gelten sollen, bei einem Elternabend aber nicht."

Über die Aufhebung wird seit Tagen gestritten. Ärztevertreter hatten eine generelle Fortsetzung der Maßnahme an Schulen als unangemessen bezeichnet. Befürworter der Pflicht halten hingegen eine Aufhebung angesichts der hohen Zahl an Ungeimpften und der Infektionslage - gerade unter jungen Menschen - für verfrüht. Das Coronavirus geht nach RKI-Daten besonders stark bei Kindern ab dem Vorschulalter und Jugendlichen bis 19 Jahren um.

Die Frage der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch Covid-19 wird schon seit langem kontrovers diskutiert. Befürworter strengerer Sicherheitsmaßnahmen an Schulen argumentieren, dass auch Kinder schwer erkranken könnten, und weisen auf mögliche Langzeitfolgen ("Long Covid") hin. Kinder- und Jugendmediziner hatten Anfang September dagegen in einem offenen Brief für weniger strenge Maßnahmen geworben: Es sei wissenschaftlicher Konsens, dass Kinder und Jugendliche nur in seltenen Fällen schwer erkranken und in der Regel schnell genesen würden.