Bayern

Alpenländer setzen künftig auf gemeinsames Wolfsmonitoring


Die Aufnahme einer automatischen Fotofalle zeigt einen Wolf im Nationalpark Bayerischer Wald. Hier halten sich mittlerweile drei Wölfe auf. Im Landkreis Regensburg lebt mindestens einer zusätzlich.

Die Aufnahme einer automatischen Fotofalle zeigt einen Wolf im Nationalpark Bayerischer Wald. Hier halten sich mittlerweile drei Wölfe auf. Im Landkreis Regensburg lebt mindestens einer zusätzlich.

Von dpa

Mit einem staatenübergreifenden Monitoring soll die stetig zunehmende Wolfspopulation im Alpenraum künftig besser gesteuert werden. Darauf einigten sich am Donnerstag Vertreter der Landesregierungen von Bayern, Tirol, Südtirol, Vorarlberg, Salzburg und Trentino bei einem Treffen in Innsbruck, wie Bayerns Landwirtschaftsministerium in München mitteilte. Final beschlossen werden soll das Abkommen bei einer Konferenz der Regierungschefs der Länder am 21. Oktober 2022.

Kernanliegen des Abkommens ist die großräumige Beschreibung der alpinen Wolfspopulation und damit des Erhaltungszustands in dieser Region. Es mache keinen Sinn, die Wolfspopulationen in den jeweiligen Ländern einzeln zu betrachten, weil sich der Wolf nicht an Grenzen halte, betonten Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). Es brauche deshalb eine Gesamtbetrachtung im ganzen Alpenbogen.

"Die EU denkt hier grundsätzlich in Grenzen, wo für die Großraubtiere und insbesondere für den Wolf keine sind", sagte Kaniber. Es gehe um viel, denn es stehe in einigen Bereichen die von der Gesellschaft gewünschte Weidetierhaltung, die Artenvielfalt und letztlich die Existenz der Bauernfamilien auf dem Spiel.

"Gerade im Alpenraum mit Almwirtschaft und Tourismus ist der Umgang mit dem Wolf eine große Herausforderung", sagte Glauber. Klares Ziel sei es, die Weidetierhaltung zu erhalten. Dazu sei es erforderlich, länderübergreifende Lösungen zu erarbeiten. "Bayern wird sich auch weiterhin für einen pragmatischen Umgang mit dem Wolf einsetzen."

Das Abkommen sieht vor, dass die Untersuchungsmethoden und Markersysteme der vier durch die Länder beauftragten Labore harmonisiert werden sollen. Dadurch werden die genetischen Proben von Wölfen besser untereinander vergleichbar. Zudem sei es wichtig und hilfreich zu wissen, ob ein Tier in einem anderen Land bereits nachgewiesen wurde. Hierfür sollen Daten und Genproben einzelner Wölfe mit grenzüberschreitendem Bezug ausgetauscht werden.

Zudem wurde vereinbart, dass die Länder jährlich ihre ermittelten Wolfsdaten im Alpenraum austauschen und abgleichen. Schon im Frühsommer soll laut Glauber damit begonnen werden, die DNA-Proben jener Wölfe, die in einem Land individuell bestimmt wurden, auszutauschen. Bisher erfolgte dieser Austausch nur in eingeschränktem Maß.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.