Bayerischer Wald/ Šumava

Monitoring-Projekt: Mehr Luchse nachgewiesen


Eine Luchsin mit ihrem Jungen, aufgenommen von einer Kamera mit Bewegungsmelder, einer sogenannten Fotofalle.

Eine Luchsin mit ihrem Jungen, aufgenommen von einer Kamera mit Bewegungsmelder, einer sogenannten Fotofalle.

Seit 2009 wird in den beiden Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava ein gemeinsames Luchs-Monitoring durchgeführt. Nun liegen die neusten Ergebnisse vor, wie der Nationalpark Bayerischer Wald in einer Pressemitteilung meldet: Es sind mehr Luchse unterwegs.

Waren es im Beobachtungszeitraum von Mai 2015 bis April 2016 noch 21 selbstständige, also erwachsene und halbwüchsige Luchse und drei Jungtiere, konnten 2016/2017 bereits 27 selbstständige Tiere und elf Jungtiere registriert werden. Im Luchsjahr 2017/2018 sind es sogar 29 selbstständige Tiere und sieben Junge. Wie der Leiter des Projektes, Dr. Marco Heurich mitteilte, sei dies eine erfreuliche Entwicklung. Zum Vergleich: 2009, als das Luchs-Monitoring startete, wären es nur zehn selbständige Tiere und acht Junge gewesen.

Insgesamt wurden auf einer Fläche von 820 Quadratkilometern über einen Zeitraum von 100 Tagen an 66 Standorten 105 Kameras aufgestellt. An 70 Prozent der ausgewählten Standorte konnten Luchse fotografiert werden. "Geht ein Tier an der Fotofalle vorbei, wird es automatisch aufgenommen", erklärt Heurich. Die Fellzeichnung des Luchses ist äußerst variabel und bei jedem einzelnen Tier so einzigartig wie ein Fingerabdruck. "Durch eine Analyse der Fellmuster lassen sich einzelne Tiere eindeutig identifizieren."

Die Ergebnisse zeigen damit auch, dass die Luchse in den beiden Nationalparks ein relativ hohes Alter erreichen können. Beispielsweise wurde ein männlicher Luchs bis zum Jahr 2015 immer wieder abgelichtet und war damals 13 Jahre alt. Auch eine Luchsin konnte acht aufeinanderfolgende Jahre nachgewiesen werden, zuletzt hatte sie ein Alter von 14 Jahren. Die Beutetierbestände seien dabei in den vergangenen Jahren auf gleichem Niveau geblieben.