Bayerische Polizei zieht Bilanz

Halloween-Nacht: Geraubte Süßigkeiten, falsche Schusswaffen


Von einer weitgehend friedlichen Halloween-Nacht berichten die bayerischen Polizeidienststellen.

Von einer weitgehend friedlichen Halloween-Nacht berichten die bayerischen Polizeidienststellen.

Von mit Material der dpa

Süßigkeiten-Raub, vermeintliche Schusswaffen und Schlägereien: Die Polizei musste in der Halloween-Nacht zu vielen, teils ungewöhnlichen Einsätzen. Insgesamt sei es aber ruhig gewesen, hieß es.

Von einer weitgehend friedlichen Halloween-Nacht berichten die bayerischen Polizeidienststellen. Es sei ungewöhnlich ruhig gewesen, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums München am Montagvormittag. Dennoch mussten Bayerns Polizeikräfte, wie in der langen Nacht des Gruselns üblich, zu zahlreichen Einsätzen ausrücken.

Wie die Bundespolizei berichtete, führte ein schlechter Halloween-Scherz am S-Bahn-Haltepunkt Riem im Osten Münchens zu einer Gleissperrung. Zwei junge Männer hätten Eier gegen den Zug geworfen, hieß es. Weil der Triebfahrzeugführer zunächst Steinwürfe vermutete, verständigte er die Bundespolizei. Fast eine Stunde lang konnte wegen des Vorfalls auf der Strecke kein Zug fahren. Die 20 und 26 Jahre alten Männer wurden angezeigt.

Eine Halloween-Kerze wurde einem Mann aus Neumarkt in der Oberpfalz zum Verhängnis: Die Kerze, die der Mann im Eingangsbereich seines Hauses aufgestellt hatte, steckte die Garderobe in Brand. Durch die starke Rauch- und Rußentwicklung seien die Wände stark beschädigt worden, sagte ein Polizeisprecher. Man gehe nach ersten Schätzungen von etwa 150.000 Euro Sachschaden aus.

Wegen heftigen Schlägereien musste die Polizei in Oberbayern zweimal ausrücken, wie ein Sprecher berichtete. In Gröbenzell (Landkreis Fürstenfeldbruck) seien nach bisherigen Erkenntnissen auf einer privaten Halloween-Party acht Jugendliche mit Baseballschlägern auf Gäste losgegangen und hätten drei von ihnen verletzt. In Dorfen (Landkreis Erding) hätten zehn junge Leute auf der Straße zwei Fußgänger und einen Radfahrer mit Eisenstangen attackiert.

In Amberg klingelte eine 18-Jährige mit einer Begleiterin an einer Haustür und wollte um Süßigkeiten bitten. Ein Bewohner des Hauses fand das nach Polizeiangaben offenbar gar nicht lustig: Er schüttete Wasser auf die junge Frau und stieß sie eine Treppe hinunter. Sie verletzte sich leicht an Bein und Oberkörper. Gegen den 24 Jahre alten Mann wird nun wegen Körperverletzung ermittelt.

In Wertach (Landkreis Oberallgäu) klingelte ein 16-Jähriger an einer Haustür und fragte nach Süßigkeiten. Nach Angaben der Polizei trug er in seinem Hosenbund scheinbar eine Feuerwaffe. Der Hausbesitzer nahm ihm diese ab und rief die Polizei. Die Beamten stellten dann fest, dass es sich um eine ungefährliche, aber täuschend echt aussehende Softairwaffe handelte. Der Jugendliche wurde wegen einer Ordnungswidrigkeit angezeigt.

Drei Kinder zwischen zehn und 13 Jahren haben in Hof an zahlreichen Haustüren geklingelt und Süßigkeiten eingesammelt. Dann wurden sie laut Polizei auf der Straße von sechs bis acht Jugendlichen umringt, die ihnen androhten, sie mit Eiern zu bewerfen, wenn sie ihnen die Süßigkeiten nicht geben. Die zuständige Staatsanwältin habe das als Raub gewertet. Die Polizei leitete eine Fahndung ein und hat den Angaben zufolge bisher zwei Tatverdächtige im Alter von zwölf und 14 Jahren ermittelt.

In Bruck in der Oberpfalz (Landkreis Schwandorf) sei nach einer Prügelei auf einer Feier ein Mann mit Verdacht auf Jochbeinbruch ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte ein Polizeisprecher. Auf einer Party in Sulzbach-Rosenberg sei ein Mann ins Gesicht geschlagen worden. Er musste mit Verdacht auf Nasenbeinbruch in die Klinik.