Ab Mai in Regensburg

Gemeinsame Ausstellung: Der Aufstieg Maximilians I.


Die Ausstellung wird in diesem Jahr auch im Haus der Bayerischen Geschichte zu sehen sein. (Symbolbild)

Die Ausstellung wird in diesem Jahr auch im Haus der Bayerischen Geschichte zu sehen sein. (Symbolbild)

Von dpa

Mit einer gemeinsamen Landesausstellung wollen Bayern und Tschechien den grenzübergreifenden Kulturaustausch stärken. Thema ist der europäische Barock im 16. und 17. Jahrhundert, und zwar weniger die Kunst als Krieg, Macht, Wirtschaft und politische Intrigen.

Dass Barock mehr ist als eine Kunstepoche, will die Bayerisch-tschechische Landesausstellung zeigen. Unter dem Motto "Barock! Bayern und Böhmen" haben das Haus der Bayerischen Geschichte in Augsburg und das Tschechische Nationalmuseum in Prag eine Schau konzipiert, die den Angaben nach einen Fokus auf die Regentschaft des Herzogs und späteren Kurfürsten Maximilian I. von Bayern legt. Ab 10. Mai ist die Ausstellung im Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg zu sehen, ab 8. Dezember in Prag.

Am 25. Februar vor 400 Jahren wurde Herzog Maximilian I. von Bayern in Regensburg zum Kurfürsten ernannt. Ein feierliches Zeremoniell, durchgeführt von Kaiser Ferdinand II. höchstpersönlich. Lange schon hatte Maximilian auf dieses Ziel hingearbeitet, wie die Ausstellungsmacher schreiben. "Innerhalb weniger Jahre machte er aus dem heruntergewirtschafteten Herzogtum Bayern einen der modernsten und bestorganisiertesten Staaten der christlichen Welt."

Dabei war er rücksichtslos und kriegerisch vorgegangen, hatte den Salzhandel und das Weißbiermonopol an sich gerissen und damit die Staatseinnahmen gesteigert. So hatte er Geld für ein schlagkräftiges Heer, das 1620 in Böhmen einfiel. Schon zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges hatte er überdies die Oberpfalz eingenommen und später die Kurpfalz. Und als Leiter der Katholischen Liga setzte er auf Gegenreformation. "Seine Begeisterung für die katholische Sache grenzte an religiösen Fanatismus."

Die Untertanen Maximilians litten teils extrem, insbesondere in der Oberpfalz. Mehr als die Hälfte der Einwohner sollen Krieg und Seuchen zum Opfer gefallen und ganze Ortschaften entvölkert worden sein.

"Barock! Bayern und Böhmen" ist nicht die erste Bayerisch-tschechische Landesausstellung. Wie der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Richard Loibl, schon vor knapp einem Jahr angekündigt hatte, soll die Schau an die Bayerisch-tschechische Landesausstellung 2016 zu Kaiser Karl IV. anschließen.