Badeunfälle in Bayern

Drei Tote und eine mutige Rettung


Das Badewetter hat in Bayern leider auch zu mehreren Badeunfällen geführt. (Symbolbild)

Das Badewetter hat in Bayern leider auch zu mehreren Badeunfällen geführt. (Symbolbild)

Von dpa

Bei mehr als 30 Grad ist jede Abkühlung recht. Vor allem in wilden Gewässern wie Seen und Flüssen passieren aber immer wieder Unfälle. Gleich drei Menschen kamen dabei im Freistaat ums Leben. Ein beherzter Retter verhinderte wohl, dass es vier waren.

Die Wasserwacht mahnt vor dem Hitzewochenende in Bayern zur Vorsicht beim Baden in Seen, Flüssen und Freibädern. Der traurige Anlass: Bei Temperaturen um die 30 Grad haben Badeunfälle in bayerischen Gewässern zuletzt drei Todesopfer gefordert. Zwei Frauen und ein Mann starben am Donnerstag in Gewässern in Nürnberg, bei München beziehungsweise im oberfränkischen Landkreis Hof, wie die Polizei mitteilte. Ein weiterer Badeunfall bei Dachau hätte schlimm ausgehen können - wenn ein Retter nicht schnell eingegriffen hätte.

"Es wird dringend darum gebeten, nur in freigegebenen Gewässern zu baden", sagte der Vorsitzende der bayerischen Wasserwacht, Thomas Huber, am Freitag. Wer auf eigene Verantwortung in Flüsse gehen möchte, solle auf Sicherheitssyteme wie Schwimmwesten zurückgreifen. Selbstüberschätzung bringe nicht nur einen selbst, sondern auch andere in Gefahr. "Viele Unfälle könnten vermieden werden, wenn sich alle an die Baderegeln halten würden." Ertrinkende Menschen seien erschöpft und schrien meist nicht um Hilfe, sondern würden lautlos sinken. "Ein wachsames Auge kann hier Leben retten", sagte er.

Im Rhein-Main-Donau-Kanal bei Nürnberg war am Donnerstag ein 81-Jähriger gestorben. Die Polizei teilte mit, Ermittlungen hätten ergeben, dass der Mann Nichtschwimmer gewesen sei. Der 81-Jährige war offenbar häufiger zu der Unglücksstelle im Bereich einer Schleuse gekommen. Am Donnerstag bemerkten Zeugen dort dann einen Mann im Uferbereich. Taucher bargen den leblosen Körper aus dem Wasser, wie die Polizei mitteilte. Ein Notarzt habe nach dem Fund nur noch den Tod des Mannes feststellen können.

Bei einem Badeunfall an einem See in der Nähe des oberfränkischen Helmbrechts (Landkreis Hof) kam eine 73-jährige Frau ums Leben. Badegäste hätten die leblose Frau am Donnerstagnachmittag in einem Naturbadesee enteckt, teilte die Polizei mit. Sie brachten die Frau ans Ufer und versuchten, sie zu reanimieren. Die 73-Jährige starb aber später im Krankenhaus.

Im Feldmochinger See bei München starb eine 68-Jährige. Ein Stand-Up-Paddler hatte Feuerwehrangaben zufolge die Frau noch auf sein Brett gezogen und ans Ufer gebracht. Auch bei ihr blieben die Wiederbelebungsversuche aber erfolglos.

Beherztes Eingreifen verhindert weiteren Todesfall

Einen weiteren Todesfall hätte es am Donnerstagabend leicht in einem See bei Dachau geben können. Ein 46-Jähriger rettete mit seinem beherzten Eingreifen aber wohl einen Mann vor dem Ertrinken. Er habe den um sich schlagenden 60-Jährigen bemerkt, sei sofort ins Wasser gesprungen, habe den Mann in etwa zwei Metern Tiefe finden und an Land ziehen können, teilte die Polizei mit. Die weitere Rettung war dann Teamarbeit: Ein 20-Jähriger half dem 46 Jahre alten Retter sofort bei der Reanimation, später unterstützten Wasserwachtler den Notarzt.

Nach 15 Minuten Wiederbelebung seien bei dem 60-Jährigen wieder Vitalwerte festgestellt worden, teilte die Polizei mit. Am Freitag war sein Zustand stabil. Die Rettungswagenbesatzung lobte die "unglaubliche Leistung der Ersthelfer und der Wasserwacht".