Auszeichnung
"Pressefoto Bayern 2021" dokumentiert Leben in Corona-Zeiten
8. Dezember 2021, 6:56 Uhr aktualisiert am 2. April 2023, 19:32 Uhr
Bei der Auswahl der besten journalistischen Fotos dieses Krisenjahres im Freistaat ging kein Weg an der Pandemie vorbei. Doch die Jury setzte auch ein Zeichen, dass es ein Leben ohne das Virus gibt.
Eindrucksvolle Zeitzeugnisse der Corona-Krise dominieren die Siegerliste des Wettbewerbs "Pressefoto Bayern" in diesem Jahr. Sechs der acht ausgezeichneten Bilder zeigen den Alltag und Ausnahmezustand während der Pandemie im Freistaat.
Zum "Pressefoto des Jahres 2021" kürte die Jury des Bayerischen Journalisten-Verbandes (BJV) das Bild "Gläserner Landtag" von Sven Hoppe, Fotograf der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das Bild vom 30. Oktober vergangenen Jahres zeigt den Plenarsaal im Maximilianeum mit vielen Plexiglasscheiben als Corona-Schutz. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verteidigt gerade in einer Regierungserklärung die Maßnahmen gegen die Pandemie.
Der 42-jährige Hoppe habe "die perfekte Synthese aus Form und Inhalt" erreicht, urteilte die Jury laut BJV. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) betrachtet das Bild "mit ambivalenten Gefühlen", schrieb sie im Wettbewerbskatalog. Zum einen stehe es für den historischen Ausnahmezustand. "Andererseits symbolisiert das Foto Stärke, die Stärke unserer Demokratie", betonte Aigner. "Sie war nie im Shutdown!"
Neben dem Gesamtsieger wurden fünf weitere Fotos rund um Corona in Kategorien wie "Bayern Land & Leute" und "Tagesaktualität" ausgezeichnet - unter anderem aus einem erstmals wieder geöffneten Biergarten und zu Silvester im Lockdown.
Wie als Zeichen der Hoffnung gingen zudem zumindest zwei Preise an Fotos aus dem Leben jenseits der Pandemie: Mit einem Bild zur "Baumbesetzung" im Forst Kasten bei Neuried (Landkreis München) gewann der freie Journalist Erich Weichelt (Kategorie "Umwelt & Energie). Sebastian Beck von der "Süddeutschen Zeitung" siegte mit dem Foto "Taktiktafel" zur damals erfolglosesten Fußballmannschaft Bayerns (Kategorie "Sport").
Die Jury hatte die Wahl unter mehr als 850 Bildern aus allen Medienbereichen und Regionen Bayerns. Der Preis für den Gesamtsieger ist mit 2.500 Euro dotiert. In den sieben weiteren Kategorien gibt es jeweils 1.000 Euro oder eine Kamera. Der BJV gab die Auszeichnungen am Mittwoch bekannt. Wegen der Pandemie wurde die Preisverleihung im Münchner Literaturhaus auf den 30. März nächsten Jahres verschoben.