Auszeichnung

"Pressefoto Bayern 2021" dokumentiert Leben in Corona-Zeiten


Die Abgeordneten des bayerischen Landtags verfolgen im Münchner Maximilianuem hinter Plexiglasabtrennungen die Regierungserklärung des bayerischen Ministerpräsidenten.

Die Abgeordneten des bayerischen Landtags verfolgen im Münchner Maximilianuem hinter Plexiglasabtrennungen die Regierungserklärung des bayerischen Ministerpräsidenten.

Von dpa

Bei der Auswahl der besten journalistischen Fotos dieses Krisenjahres im Freistaat ging kein Weg an der Pandemie vorbei. Doch die Jury setzte auch ein Zeichen, dass es ein Leben ohne das Virus gibt.

Eindrucksvolle Zeitzeugnisse der Corona-Krise dominieren die Siegerliste des Wettbewerbs "Pressefoto Bayern" in diesem Jahr. Sechs der acht ausgezeichneten Bilder zeigen den Alltag und Ausnahmezustand während der Pandemie im Freistaat.

Zum "Pressefoto des Jahres 2021" kürte die Jury des Bayerischen Journalisten-Verbandes (BJV) das Bild "Gläserner Landtag" von Sven Hoppe, Fotograf der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das Bild vom 30. Oktober vergangenen Jahres zeigt den Plenarsaal im Maximilianeum mit vielen Plexiglasscheiben als Corona-Schutz. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verteidigt gerade in einer Regierungserklärung die Maßnahmen gegen die Pandemie.

Der 42-jährige Hoppe habe "die perfekte Synthese aus Form und Inhalt" erreicht, urteilte die Jury laut BJV. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) betrachtet das Bild "mit ambivalenten Gefühlen", schrieb sie im Wettbewerbskatalog. Zum einen stehe es für den historischen Ausnahmezustand. "Andererseits symbolisiert das Foto Stärke, die Stärke unserer Demokratie", betonte Aigner. "Sie war nie im Shutdown!"

Neben dem Gesamtsieger wurden fünf weitere Fotos rund um Corona in Kategorien wie "Bayern Land & Leute" und "Tagesaktualität" ausgezeichnet - unter anderem aus einem erstmals wieder geöffneten Biergarten und zu Silvester im Lockdown.

Wie als Zeichen der Hoffnung gingen zudem zumindest zwei Preise an Fotos aus dem Leben jenseits der Pandemie: Mit einem Bild zur "Baumbesetzung" im Forst Kasten bei Neuried (Landkreis München) gewann der freie Journalist Erich Weichelt (Kategorie "Umwelt & Energie). Sebastian Beck von der "Süddeutschen Zeitung" siegte mit dem Foto "Taktiktafel" zur damals erfolglosesten Fußballmannschaft Bayerns (Kategorie "Sport").

Die Jury hatte die Wahl unter mehr als 850 Bildern aus allen Medienbereichen und Regionen Bayerns. Der Preis für den Gesamtsieger ist mit 2.500 Euro dotiert. In den sieben weiteren Kategorien gibt es jeweils 1.000 Euro oder eine Kamera. Der BJV gab die Auszeichnungen am Mittwoch bekannt. Wegen der Pandemie wurde die Preisverleihung im Münchner Literaturhaus auf den 30. März nächsten Jahres verschoben.

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Im Homeoffice steht ein Ehemann bei seiner Arbeit in der gemeinsamen Küche eine Paares. Fotograf Werner Bachmeier hat mit diesem Foto mit dem Titel "Homeoffice" in der Kategorie "Serie" gewonnen.

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Zum Jahreswechsel gehen zwei Polizisten auf Streife durch die menschenleere Ingolstädter Ludwigstraße. Der Fotograf Johannes Hauser wird in der Kategorie "Tagesaktualität" ausgezeichnet.

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Der Mathematiker und einer der führenden Köpfe des Augsburger Klimacamps, Ingo Blechschmidt, gibt von einem Holzplateau von Demonstrierenden in gut sieben Metern Höhe einer Reporterin ein Interview. Der Fotograf Erich Weichelt wurde in der Kategorie "Umwelt & Energie" ausgezeichnet.

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Eine Tafel für die Taktikbesprechung steht im Vereinsheim des TSV Böbrach im Landkreis Regen. Fotograf Sebastian Beck wude in der Kategorie "Sport" ausgezeichnet.

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Ein Veranstaltungstechniker sitzt in einem wegen Corona leeren Saal des Kulturzentrums E-Werk. Fotograf Matthias Merz wurde in der Kategorie "Kultur" ausgezeichnet.

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Christa Jones trauert um ihren jüngst an Corona verstorbenen Vater, der sich im Seniorenwohnpark Landshut mit dem Virus infiziert hatte und kurz darauf auf der Intensivstation starb. Fotografien Sophie Linchersdorff erhält den "Newcomer Award".