Sevilla "Death of Stalin" beste Komödie

Als beste Komödie wurde "The Death of Stalin" des Briten Armando Iannucci ausgezeichnet. Die Produktion sei Ergebnis einer Zusammenarbeit über die Ländergrenzen Europas hinweg. "Ich werde diese erfolgreiche Idee mal in Großbritannien vorschlagen", sagte der Regisseur witzelnd. An die Adresse Russlands, wo der Film verboten ist, sandte Iannucci ein Furzgeräusch. Auch der britische Hollywoodstar Ralph Fiennes ("Der englische Patient"), der für seinen "Beitrag zum Weltkino" ausgezeichnet wurde, spielte auf den Brexit an. "Kann ich englisch und europäisch sein?", fragte er. "Ich sage leidenschaftlich: Ja!"

Ausgelassenen Schwung verliehen der Gala Flamenco-Einlagen und die wechselnde Präsentatoren aus allen europäischen Himmelsrichtungen. Hingucker des Abends war aber eindeutig die spanische Filmdiva Rossy de Palma ("Fessle mich!", "Madame"), die im ausladenden schwarzen Kleid ihr Talent als Entertainerin bewies.

Immer wieder aber erinnerten die Filmemacher auch an die politisch schwierigen Zeiten in Europa. Die polnische Regisseurin Agnieszka Holland würdigte das Werk der von der russischen Justiz belangten Regisseure Kirill Serebrennikow und Oleg Senzow. Serebrennikow stellte im Hausarrest seinen Film "Leto" fertig, der in Sevilla für das beste Szenenbild ausgezeichnet wurde.

Die spanische Schauspielerin Carmen Maura (72) wurde für ihr Lebenswerk geehrt. Mit ihrer atemberaubenden Darstellung von Frauen zwischen Passion und Ehrlichkeit gehöre Maura zu den beeindruckendsten Schauspielerinnen, begründete die Akademie die Ehrung. Maura, die Muse des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar, nahm die Ehrung von Akademie-Präsident Wim Wenders zu Tränen gerührt entgegen. "Schauspielerin zu sein, ist ein Geschenk für mich", sagte sie.

Constantin Costa-Gavras (85) wurde mit dem Ehrenpreis des EFA-Vorstands ausgezeichnet. Er sei mit Filmen wie "Z" und "Der unsichtbare Aufstand" der Begründer eines neuen Genres gewesen - der Verbindung von Thriller und politischer Kritik.

 
 
 

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