Austrittswille

Katholische Kirche will mit Zweifelnden ins Gespräch kommen


Ansgar Wiedenhaus sitzt in der Offenen Kirche St. Klara.

Ansgar Wiedenhaus sitzt in der Offenen Kirche St. Klara.

Von dpa

So viele Menschen wie noch nie sind im vergangenen Jahr nach Zahlen der Deutschen Bischofskonferenz aus der katholischen Kirche ausgetreten. Mit ihnen und denen, die über einen Austritt nachdenken, wollen die Kirchen ins Gespräch kommen.

So hat das Bistum Trier nach eigenen Angaben 2013 als erstes Bistum eine Beschwerdestelle eingerichtet, über die Menschen mit Mitarbeitenden über ihren Austritt aus der Kirche, Überlegungen dazu und Enttäuschungen sprechen könnten. Auch in Paderborn und Regensburg sucht die katholische Kirche den Kontakt zu zweifelnden Gläubigen, um mehr über deren Beweggründe zu erfahren oder diese zu beraten.

Meist seien es Menschen zwischen 60 und 70 Jahren, die lange mit sich gerungen hätten, berichtet Andrea Keinath vom Erzbischöflichen Generalvikariat in Paderborn. "Sie machen deutlich, dass sie sich nicht mehr mit der Institution identifizieren können, ihnen der Schritt zum Kirchenaustritt aber selbst weh tut und sie an ihrem Glauben festhalten möchten." Es gehe darum, diesen Menschen Verständnis entgegenzubringen.

In Nürnberg möchte der Jesuitenpater Ansgar Wiedenhaus den Gläubigen zur Seite stehen, wenn diese mit Austrittsgedanken spielten. Davon abhalten wolle er sie nicht, sondern auf ihrem Weg begleiten, sagt er. "Mein Job ist, dass es eine gute Entscheidung wird."