Streik bei Germanwings

28 Starts und Landungen in München betroffen


Die Flugbegleiter der Germanwings streiken bis einschließlich Neujahr.

Die Flugbegleiter der Germanwings streiken bis einschließlich Neujahr.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Vom Streik der Flugbegleiter bei Germanwings, zu dem die Gewerkschaft Ufo seit der Nacht zum Montag aufruft, sind 28 Starts und Landungen am Flughafen München betroffen. Für die kommenden Tage rechnen die Verantwortlichen am Munich Airport mit Ausfällen in ähnlicher Größenordnung.

Wie ein Sprecher des Flughafens auf idowa-Anfrage mitteilte, sind von den Streikmaßnahmen nur Inlandsflüge betroffen. Für den Montag werden voraussichtlich Flüge von und nach Berlin, Düsseldorf, Köln und Dortmund ausfallen: "Eurowings hat uns bereits über die Flüge, die annulliert werden müssen, informiert. Demnach sind es 14 Starts und 14 Landungen." Auch über Silvester und Neujahr würden die Streiks vermutlich ähnliche Auswirkungen haben. Dabei würden die Flüge fast immer paarweise ausfallen: "Die Maschine, die aus Düsseldorf nach München starten sollte, kann natürlich auch den Rückflug nicht antreten - deshalb erzeugt das eine weitere Annullierung", heißt es aus der Pressestelle des Flughafens.

Bundesweit fallen rund 180 Flüge aus

Zwischendurch hatte es kurzzeitig so ausgesehen, als bliebe den Germanwings-Kunden ein Streik erspart - aber die Arbeitnehmerseite lenkte nicht ein. Der dreitägige Ausstand ist das Ergebnis eines unerbittlichen Streits zwischen Gewerkschaft und Airline.

In der Nacht zum Montag hat der dreitägige Streik der Germanwings-Flugbegleiter an mehreren deutschen Flughäfen begonnen. Das bestätigte der Sprecher der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, der Deutschen Presse-Agentur. Infolge des Ausstands, der bis einschließlich Neujahr dauern soll, fallen bundesweit rund 180 Flüge aus, wie aus einer Übersicht auf der Internetseite von Eurowings hervorgeht, die das Unternehmen laufend aktualisiert. Germanwings führt ihre Flüge für Eurowings aus.

Die Lufthansa-Tochter Germanwings ist laut Konzernangaben noch mit 30 Flugzeugen und 1.400 Mitarbeitern - davon 800 in der Kabine - für die Nachfolgemarke Eurowings unterwegs, soll aber perspektivisch mit dem Eurowings-Flugbetrieb verschmolzen werden. Einen eigenen Markenauftritt gibt es nicht mehr.

Vor allem innerdeutsche Verbindungen betroffen

Der Streik bei Germanwings führe im gesamten Eurowings-Flugplan zu rund 15 Prozent Flugausfällen, sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. "Von geplanten 1.200 Flügen im Streikzeitraum werden über 1.000 durchgeführt."

Bei den Stornierungen handelt es sich vor allem um innerdeutsche Verbindungen, aber auch einige Flüge nach Österreich und in die Schweiz wurden gecancelt. Vor allem die Flughäfen Köln-Bonn, München, Hamburg und Berlin-Tegel sind betroffen.

Nach gescheiterten Vorgesprächen zu einer Schlichtung hatte die Ufo am Freitag die Flugbegleiter von Germanwings zum Streik aufgerufen. Übers Wochenende sparten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite nicht mit gegenseitigen Vorwürfen. Auch ein Einlenken der Germanwings am Samstag führte nicht zu einer Absage des Streiks.

"Ganz im Gegenteil fürchten wir, bei der Kommunikation des Managements, dass drei Tage noch lange nicht genug sein werden", warnte Ufo in einem Schreiben an ihre Mitglieder, das der dpa vorliegt.

In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren im November rund 1.500 Flüge mit rund 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen. Offizieller Streikgrund ist ein Streit der Gewerkschaft mit der Arbeitgeberseite um Regelungen zur Teilzeit.