Augsburg

Bischofshaus soll mustergültig ökologisch saniert werden


Das Bischofshaus im Zentrum von Augsburg.

Das Bischofshaus im Zentrum von Augsburg.

Von dpa

Im Hinblick auf den Klimawandel sollen möglichst viele Altbauten in Deutschland energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Gerade bei denkmalgeschützten Häusern ist das eine Herausforderung. Der Bischofssitz in Augsburg soll nun ein Modellprojekt werden.

Das Haus des Augsburger Bischofs soll im Hinblick auf den Klimawandel vorbildlich ökologisch saniert werden. Wie das Bistum berichtete, soll die bevorstehende Modernisierung des historischen Bauwerks in der Innenstadt von Augsburg eine Pionierrolle hinsichtlich einer angestrebten Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen übernehmen.

Die Gesellschaft begleite bislang fast nur Neubauten, kaum Sanierungen, betonte Bistumssprecher Nicolas Schnall. "Bischöflicher Stuhl und Planerteam haben sich zum Ziel gesetzt, bei den Arbeiten am Bischofshaus den Ansprüchen von Ökologie und Denkmalschutz gleichermaßen gerecht zu werden." An dem Bischofshaus in der Nähe des Doms sind nach Angaben des Bistums massive Schäden festgestellt worden. Teilweise sind diese darauf zurückzuführen, dass Erschütterungen - beispielsweise von Trambahnen - von der angrenzenden stark befahrenen Straße übertragen werden.

Große Schäden am Dachstuhl

"Besonders gravierende Schäden wurden am Dachstuhl entdeckt, der in Teilen noch von den Vorgängerbauten aus dem 16. beziehungsweise 18. Jahrhundert stammt", sagte der Sprecher. Die Statik des Gebäudes sei insgesamt gefährdet. Die letzte Generalsanierung des Gebäudes gab es in den 1980er Jahren. Inzwischen ist aber auch die Technik des Hauses veraltet. Wie lange die mittlerweile begonnenen Arbeiten dauern werden, ist derzeit noch nicht klar. Auch die Kosten stehen nach Angaben der Diözese noch nicht fest.

Derzeit wird das Bischofshaus nicht genutzt. Bischof Bertram Meier hatte nach seiner Ernennung im Januar 2020 erklärt, dass er in seiner bisherigen Wohnung bleiben werde. Auch die bischöfliche Verwaltung ist aktuell nicht mehr in dem angestammten Haus. Deswegen konnte der Komplex nach vier Jahrzehnten erstmals wieder vollständig vom Fundament bis zum Dachstuhl untersucht werden.