Auf der Heimfahrt

Mann aus Leiblfing isst auf Blitzerfoto Leberkässemmel


Andreas Spagert aus Leiblfing war Anfang August geblitzt worden - mit einer Leberkässemmel in der Hand.

Andreas Spagert aus Leiblfing war Anfang August geblitzt worden - mit einer Leberkässemmel in der Hand.

Von Theresa Schmid

Mal schnell während der Autofahrt frühstücken - das dachte sich Andreas Spagert aus Leiblfing (Kreis Straubing-Bogen), als er mit 36 Kilometern pro Stunde durch die 30er-Zone in Alburg fuhr. Prompt tappte er in die Radarfalle. Mit auf dem Blitzerfoto: eine frische Leberkässemmel.

Es war vor etwa zwei Wochen, Andreas Spagert bekam den Bescheid per Post. Er war sechs Stundenkilometer zu schnell gefahren. "Da bin ich erst erschrocken", erzählt er. Dann habe er überlegt, wann und wo er in die Radarfalle getappt war. Bis er die angebissene Leberkässemmel in seiner Hand entdeckte. "Ich war auf dem Heimweg von Straubing und hatte noch nicht gefrühstückt." Deshalb hatte er sich noch eine Leberkässemmel gekauft und bei der Fahrt gegessen. Senf war übrigens nicht drin - den brauche Spagert in der Semmel nicht. Wenn er aber seinen Leberkäse auf dem Teller isst, "natürlich selbstverständlich und alternativlos nur" mit süßem Senf, wie er selbst erklärt.

Kurz darauf auf der Hauptstraße in Alburg, an der Kirche: "Ich weiß, dass sie da öfter blitzen und bin auch extra langsam gefahren", erklärt er. Warum er dann doch zu schnell unterwegs war? "Ich habe noch meine Tochter wohin fahren müssen und war sowieso schon spät dran." Dass er geblitzt worden war, hätte er damals gar nicht mitbekommen. Das war Anfang August.

30 Euro Strafe

Ganz froh sei Andreas Spagert darüber gewesen, dass er nur 30 Euro zahlen musste. Da er diese Geschichte sehr witzig fand, teilte er sein kurioses Blitzerfoto auch auf seinem Facebook-Profil. Dabei macht er auch darauf aufmerksam, dass die Strafe weit teurer ausgefallen wäre, wenn er statt der Semmel ein Handy in der Hand gehalten hätte.

Wie viel genau, erklärt die Polizei Straubing: Wenn ein Autofahrer mit Smartphone in der Hand in die Fotofalle geht, kostet das 100 Euro - die Summe kommt auf die Strafe des Geschwindigkeitsverstoßes obendrauf. Wenn der Fahrer zusätzlich den Verkehr gefährdet hat, sind 150 oder 200 Euro fällig - plus Fahrverbot und Punkten in Flensburg.

Obwohl Andreas Spagert mit seinem kuriosen Blitzerfoto viele Likes auf Facebook kassiert, wird er in Zukunft wohl wieder besser aufpassen. "Ich fahre eigentlich immer vorsichtig, das mache ich weiterhin so", nimmt er sich vor.