"Auf dem Gaspedal bleiben"

Die Stimmen zum Jahn-Sieg gegen St. Pauli


Jubel bei Mersad Selimbegovic und seinem Trainerteam über den Sieg über den FC St. Pauli.

Jubel bei Mersad Selimbegovic und seinem Trainerteam über den Sieg über den FC St. Pauli.

Der SSV Jahn Regensburg hat am Sonntagnachmittag sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli knapp mit 1:0 (1:0) gewonnen. Kapitän Marco Grüttner erzielte kurz vor der Pause den entscheidenden Treffer, dazu gab es in der zweiten Halbzeit eine gelb-rote Karte gegen St. Paulis Philipp Ziereis. Lesen Sie hier die Stimmen zum Spiel.

Marco Grüttner (Kapitän SSV Jahn): "Es war definitiv ein Arbeitssieg. Wenn wir es schaffen, früher das 2:0 zu machen, wird es ein bisschen einfacher. So ist es immer gefährlich. Das Tor war schön und vor allem auch wichtig. Es gehört auch eine Portion Glück dazu, aber ich bin froh, dass er reingegangen ist. Als ich gehört habe, dass Jan-Marc Schneider für das Tor des Monats nominiert wurde, dachte ich mir: Da muss ich nachlegen. Aber Spaß beiseite, da mache ich mir keine Gedanken, Hauptsache wir haben drei Punkte heute. Es gibt noch sechs Punkte bis zur Winterpause zu holen und davon wollen wir noch ein paar holen. Mit 23 Punkten ist bislang noch keiner drin geblieben in der Liga. Wenn man schon eine Gelbe Karte hat, darf man so nicht mehr reingehen. Philipp Ziereis trifft natürlich auch den Ball, aber er trifft auch meinen Fuß. Ich glaube, dass es keine Fehlentscheidung war."

Alexander Meyer (SSV Jahn): "Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird, haben uns einiges vorgenommen. Die Woche war sehr lange und wir wollten das Spiel von letzter Woche wieder gutmachen. Wir kamen nicht so rein wie wir es wollten. Pauli hat das auch gut gemacht und hatte ein, zwei richtig gute Chancen. Trotzdem machen wir das Führungstor, das hat uns in die Karten gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann clever runtergespielt, Pauli hat auch nicht mehr so viel Druck gemacht. Dann müssen wir noch mehr aufs zweite Tor gehen, damit wir hinten raus mehr Ruhe haben. Ich stehe ja im Tor, damit ich der Mannschaft helfe. Das ist mir zweimal gut gelungen."

Benedikt Gimber (SSV Jahn): "Ich habe meine Maske schon während der ersten Halbzeit abgelegt, denn die ist mir heute zu viel rumgerutscht. Das hat mich so im Sichtfeld eingeschränkt, dass ich sie dann lieber abgezogen habe. Ich finde, die erste Halbzeit war ausgeglichen, aber mit mehr Chancen für St. Pauli. Die waren ein bisschen zielstrebiger. Da hatten wir auch Glück heute und Alex Meyer hat uns auch im Spiel gehalten. Das Tor macht Grütte dann überragend. In der zweiten Halbzeit waren wir dann dem zweiten Tor näher als St. Pauli dem Ausgleich. Es gibt noch sechs Punkte zu holen in diesem Jahr und davon wollen wir möglichst viele. Klar ist es schön, dass wir uns eine solche Situation erarbeitet haben. Aber wir sind noch nicht mal bei der Hälfte der Saison. Wir müssen so weiterarbeiten, wenn wir unser Ziel erreichen wollen. Da haben wir noch einen weiten Weg vor uns."

Marcel Correia (SSV Jahn): "Ich bereite mich immer so vor als ob ich spiele. Diese Woche habe ich gespielt. Es war nicht so viel Arbeit, aber wenn Arbeit gekommen ist, dann war es schon knackig. Ich fand nicht, dass Pauli übermäßig viele Chancen hatte. Wenn sie im letzten Drittel waren, dann waren sie aber schon gut unterwegs. Wir gehen etwas glücklich mit dem 1:0 in die Pause, aber danach waren wir gut drin, waren auch griffig, haben wenig zugelassen. Wir wissen um die gute Ausgangsposition. Aber so wie die zweite Liga im Moment läuft, ist ausruhen ganz schwierig. Wir müssen den Fuß auf dem Gaspedal lassen und so viele Punkte wie möglich so schnell wie möglich sammeln."

Mersad Selimbegovic (Trainer SSV Jahn): "Es war ein taktisch geprägtes Spiel. In der ersten Halbzeit war St. Pauli ein tiefstehender Gegner, der mit Fünferkette einen richtig guten Plan hatte, uns durch schnelles Umschalten und über Außen überraschen wollte. Da hatten wir im richtigen Moment auch ein bisschen Glück. Wir waren vor dem Tor effektiver. Direkt vor der Pause war ich aber auch sauer, weil wir da das 2:0 machen müssen. Dann wird es für St. Pauli noch schwieriger. In der zweiten Halbzeit war dann klar, dass sie immer mehr aufmachen und wir mehr Räume kriegen. Die gelb-rote Karte hab uns sicherlich geholfen. Nur müssen wir das Spiel schneller beenden, das wäre auch möglich gewesen. Wir sind sehr zufrieden, denn es war klar, dass es ein sehr schweres Spiel wird. Wir können stolz sein auf das, was wir bis dato erreicht haben. Das können wir kurz genießen, dann geht es aber auch schnell weiter. Wir dürfen uns nicht ausruhen. Jeder Punkt in der Liga kann Gold wert sein."

Jos Luhukay (Trainer FC St. Pauli): "Ich glaube, es ist ein glücklicher Sieg für Jahn Regensburg. Wir sind als Team gut aufgetreten, hatten in der ersten Halbzeit die besseren Chancen, aber Jahn Regensburg hat aus wenig Möglichkeiten zugeschlagen. Wenn wir in Führung gehen, kann das Spiel auch anders laufen. Im Großen und Ganzen denke ich, dass wir absolut auf Augenhöhe waren, in der ersten Halbzeit vielleicht auch die bessere Mannschaft. Aber wir müssen wieder einmal mit leeren Händen zurück. Heute war wieder ein Spiel, in dem wir ganz klar die Effektivität haben vermissen lassen. Wille und Bereitschaft haben mir bei der Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute absolut gefallen."

Andreas Bornemann (Geschäftsführer FC St. Pauli): "Eigentlich hast du alles im Griff, lässt nichts zu und dann kriegst du so ein Slapstick-Tor. In der ersten Halbzeit hatten wir drei, vier hundertprozentige Chancen. In Führung zu gehen, hätte uns wahnsinnig geholfen. So spielen wir eher den Regensburgern in die Karten, indem man dem Rückstand hinterherläuft. Wir haben unsere zahlreichen Chancen nicht genutzt und dem Gegner eigentlich ein Tor geschenkt. Regensburg hat relativ wenig zum aktiven Spiel beigetragen. Ich fand die erste gelbe Karte für Ziereis fragwürdig. Bei der zweiten ist es in der Aktion sicher sehr dynamisch, aber er spielt den Ball."

Marvin Knoll (St. Pauli): "Der Plan mit Dreier- beziehungsweise Fünferkette war super, wir waren gut eingestellt, der Trainer hat uns gut auf dieses Spiel vorbereitet. Mir tut es auch ein bisschen leid. Bei drei hundertprozentigen Torchancen musst du auch einfach mal einen machen. Wir standen sehr gut, bekommen durch einen langen Ball, wo drei Leute von uns nicht hingehen, das 0:1. Dann kommen wir aus der Halbzeit, wollten unbedingt, haben noch einmal eine Hundertprozentige. Am Ende des Tages machen wir einen Riesenfehler, der bestraft wird und vorne sind wir einfach nicht konsequent genug."