Auf dem Flug von Ankara nach München

Schwerbehinderte Frau mit Besteck beworfen


Turbulente Szenen spielten sich am Mittwochabend beim Landeanflug einer türkischen Maschine auf den Flughafen München ab. (Symbolbild)

Turbulente Szenen spielten sich am Mittwochabend beim Landeanflug einer türkischen Maschine auf den Flughafen München ab. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Falls sie jemals eine gute Kinderstube hatten, dann haben sie diese auf ihrem Flug von Ankara nach München am Boden zurückgelassen. Zwei Schwestern aus Innsbruck benahmen sich gestern derart daneben, dass der Pilot sogar den Landeanflug aus Sicherheitsgründen abbrechen musste.

Der "Grund" für das rüpelhafte Benehmen der beiden Mittzwanziger aus Österreich: sie fühlten sich von einer schwerbehinderten 55-jährigen Frau, die mit an Bord war, gestört. Als sich das Flugzeug gegen 19.50 Uhr dem Münchner Flughafen näherte, eskalierte die Situation. Plötzlich begannen die beiden jungen Frauen, Gegenstände auf die 55-Jährige zu werfen. Dabei war ihnen fast jeder Gegenstand recht, den sie gerade in die Finger bekamen: von Besteck bis hin zu einem Mobiltelefon. Zusätzlich bedrohten sie die verängstigte Frau verbal.

Daraus resultierend musste der Pilot der türkischen Airline entsprechende Konsequenzen ziehen und den Landeanflug aus Sicherheitsgründen abbrechen. Er war gezwungen, neu durchzustarten und zwei Schleifen über dem Flughafen zu drehen. In dieser Zeit gelang es dem Bordpersonal schließlich, die beiden Österreicherinnen zu überwältigen. Letztendlich blieben alle 50 Passagiere unverletzt.

Für die beiden jungen Frauen hatte der Vorfall freilich ein sofortiges Nachspiel. Sobald sich die Türen des Flugzeugs öffneten, warteten bereits mehrere Streifen der Bundes- und Landespolizei auf sie. Beide Frauen wurden vorläufig festgenommen. Doch auch dabei leistete das wildgewordene Duo massiven Widerstand. Ein Polizist wurde gekratzt und leicht verletzt.

Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, waren beide Frauen sturzbetrunken und hatten offenbar zusätzlich weitere Rauschmittel intus. Da die genauen Substanzen nicht bekannt waren, wurden die Frauen in ein Krankenhaus eingeliefert, wo ihnen Blut abgenommen wurde. Während eine der beiden nur ambulant behandelt wurde, musste die andere Frau wegen auftretender Vergiftungserscheinungen stationär behandelt werden.

Die beiden Schwestern müssen sich nun wegen verschiedener Straftaten, unter anderem dem Gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr, mehrerer Körperverletzungsdelikte sowie eines tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, verantworten. Die Polizeiinspektion Flughafen München hat entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet. Beide werden noch heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der über die Haftfrage entscheidet.