Auch Straubing stark betroffen

So teuer sind Unwetterschäden in Bayern


Trümmer eines völlig zerstörten Gebäudes liegen am 14. Juli 2011 in Sautorn (Niederbayern) vor einem Haus. Unwetterschäden können für Hausbesitzer dem GDV und dem DWD zufolge ganz schön teuer werden.

Trümmer eines völlig zerstörten Gebäudes liegen am 14. Juli 2011 in Sautorn (Niederbayern) vor einem Haus. Unwetterschäden können für Hausbesitzer dem GDV und dem DWD zufolge ganz schön teuer werden.

Von Redaktion idowa

Knapp 234.000 Schäden haben extreme Regenfälle zwischen 2002 und 2017 in Bayern verursacht. Das geht aus einem Forschungsbericht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor. Besonders häufig waren unter anderem die Bewohner in Passau, Straubing und Kelheim betroffen.

Etwa 208 von 1.000 Wohngebäuden waren des Berichtes zufolge in Passau während starker Regenfälle beschädigt worden. Durchschnittlich mussten Hausbesitzer für die Reparaturen anschließend fast 12.000 Euro hinblättern. Passau war damit bayernweit am stärksten, bundesweit am drittstärksten betroffen. In Straubing waren zwischen 2002 und 2017 knapp 153 von 1.000 Wohngebäuden von Wetterschäden betroffen. Dort zahlten Hausbesitzer durchschnittlich gut 3.000 Euro, um die Folgen des Starkregens zu beheben. In Kelheim waren es bei knapp 146 von 1.000 Gebäuden durchschnittlich sogar 6.000 Euro.

Ein Feuerwehrfahrzeug steht am 25.06.2016 in Straubing (Bayern) vor einer überfluteten Bahnunterführung. Schwere Gewitter und Starkregen sorgen in Bayern immer wieder für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller.

Ein Feuerwehrfahrzeug steht am 25.06.2016 in Straubing (Bayern) vor einer überfluteten Bahnunterführung. Schwere Gewitter und Starkregen sorgen in Bayern immer wieder für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller.

Bayern bundesweit am dritthäufigsten betroffen

Insgesamt verursachten 1.866 kurze und heftige Regenfälle in ganz Bayern Schäden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Damit liegt Bayern im bundesweiten Vergleich nach Sachsen und Berlin an dritter Stelle. Auch im Rottal-Inn und in Erlangen kam es wegen heftiger Niederschläge gehäuft zu vollgelaufenen Kellern, unterspülten Fundamenten und durchnässten Wänden. Gerade im Landkreis Rottal-Inn kosteten die Reparaturarbeiten jeden Hausbesitzer mit durchschnittlich 49.290 Euro viel mehr als in den anderen Regionen in Bayern. Allerdings wurde der Landkreis auch viel häufiger von starken Unwettern heimgesucht als beispielsweise Passau oder Straubing.

Kurze, heftige Regengüsse verursachen besonders viele Schäden

Im Gegensatz zum Dauerregen, der über zwölf Stunden dauern kann, gibt es bei den kurzen, heftigen Regengüssen, die kürzer als neun Stunden sind, eine eher gleichmäßige Verteilung über ganz Deutschland. Das vierjährige Forschungsprojekt von GDV und DWD, das Starkregen- und Schadendaten systematisch untersucht hat, zeigt: Gerade diese kurzen, heftigen Niederschläge verursachen besonders viele Schäden. Allerdings sorgten in Passau auch neun starke Dauerregen für Überschwemmungen.

Jeder zweite Hausbesitzer nicht versichert

Deutschlandweit sorgte Starkregen in 16 Jahren für 6,7 Milliarden Euro Schaden. Doch nur 43 Prozent der Haubesitzer in Deutschland haben eine Elementarschadenversicherung. In Bayern sind es 34 Prozent. Der teuerste Einzelschaden an einem Einfamilienhaus in Bayern betrug 703.000 Euro.