Arbeitsmarkt in Ostbayern

Arbeitslosenzahl rund 30 Prozent über Vorjahreswert


Die Agentur für Arbeit sieht auch Anzeichen für eine Erholung am Arbeitsmarkt. (Symbolbild)

Die Agentur für Arbeit sieht auch Anzeichen für eine Erholung am Arbeitsmarkt. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Im November waren in Ostbayern 44.036 Menschen ohne Job. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region lag damit um rund 30 Prozent über dem Wert von November 2019. Die Agentur für Arbeit sieht aber auch Zeichen einer Erholung nach dem Corona-Schock.

Im November waren 270.682 Personen in Bayern arbeitslos gemeldet. Damit ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 2,6 Prozent zurückgegangen, teilt die Agentur für Arbeit mit. Im Vergleich zum November 2019 allerdings lag der Bestand an Arbeitslosen um rund 36 Prozent höher.

In Niederbayern waren im November 23.852 Menschen als arbeitssuchend gemeldet. Das waren 33 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,3 Prozent und damit um 0,8 Prozentpunkte über dem Wert von November 2019. In der Oberpfalz führte die Agentur 20.184 Menschen als arbeitslos. Das waren 28,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote in der Oberpfalz liegt derzeit bei 3,1 Prozent - im Vorjahres-November hatte der Wert noch bei 2,4 Prozent gelegen.

Transformationsprozess in vollem Gange

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit zeigen laut Angaben der Agentur, dass Instrumente wie die Finanzhilfen der Bundesregierung sowie das Kurzarbeitergeld greifen. Die Unternehmen halten nach wie vor an ihren Mitarbeitern fest. Die Krise habe aber auch ihren Preis. Die Arbeitslosigkeit liegt mit einem Plus von 71.532 beziehungsweise 35,9 Prozent immer noch deutlich über dem Vorjahresniveau. Darüber hinaus ist der Bedarf an Arbeitskräften rückläufig. Branchen, die unmittelbar von den Beschlüssen zum Teil-Lockdown betroffen sind, haben deutlich weniger Stellen gemeldet. Das Gastgewerbe beispielsweise meldet 46,6 Prozent weniger Personalbedarf als noch im Oktober. Neben den Auswirkungen der Krise gilt es den Transformationsprozess zu meistern. Die Beschäftigungsentwicklung wird von Branchen stabilisiert, die weniger von der strukturellen Transformation betroffen sind.

Landshut vergleichsweise stabil, Kelheim mit über 50 Prozent mehr Arbeitslosen

Im Landkreis Erding lag die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im November bei 2.076. Das sind 53,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ähnlich schwer scheint die Krise auch die Landkreise Kelheim und Regensburg zu treffen. Auch dort waren um mehr als die Hälfte mehr Menschen arbeitslos als im November 2019. Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Kelheim lag im November bei 2.039.

Die Stadt Regensburg findet sich beim Stand der Arbeitslosigkeit im Mittelfeld der Statistik wieder. Dort waren im November 4.003 als arbeitssuchend eingestuft. Das bedeutet ein Plus von 41,2 Prozent.

Vergleichsweise gut halten sich dagegen die Landkreise Cham, Dingolfing-Landau, Deggendorf sowie die Stadt Straubing und der Landkreis Straubing-Bogen. Aber selbst dort lagen die Zuwächse bei den Arbeitslosenzahlen laut Agentur um die 30 Prozent, in den meisten Fällen leicht darüber.

Fast überall in Ostbayern verteilen sich laut einer Aufstellung der Agentur die Zuwächse in der Arbeitslosenstatistik relativ gleichmäßig auf Arbeitslosengeld I und II. Sowohl die Zahl der erst kürzlich arbeitslos gewordenen Menschen als auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigen an.

Als positiv vermerkt die Arbeitsagentur, dass im November anscheinend mehr Arbeitslose eine Beschäftigung aufgenommen haben als im Vorjahresmonat. Laut Angaben der Agentur für Arbeit liegt der Wert um 22,1 Prozent höher als im November 2019. Außerdem konnten mehr arbeitslose Menschen durch eine Weiterbildung gefördert werden. Im Vergleich zum Oktober sank die Arbeitslosenquote in Bayern leicht auf derzeit 3,6 Prozent.