Arbeitsmarkt in Bayern

Corona könnte im Juni mehr als 300.000 Arbeitslose bringen


Weiterhin sei es die Kurzarbeit, die einen größeren Einbruch auf dem Arbeitsmarkt verhindere (Symbolbild).

Weiterhin sei es die Kurzarbeit, die einen größeren Einbruch auf dem Arbeitsmarkt verhindere (Symbolbild).

Von mit Material der dpa

Die Zahl der Arbeitslosen im Juni könnte die Grenze von 300.000 sprengen.

Wegen der Corona-Krise werde auch im Juni die saisonale Belebung auf dem Arbeitsmarkt ausfallen, stattdessen dürfte die Zahl der Arbeitslosen von zuletzt 290.000 noch einmal steigen, sagte ein Arbeitsmarktexperte im bayerischen Arbeitsministerium der Deutschen Presse-Agentur. Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gibt ihre Juni-Zahlen für Bayern am 2. Juli bekannt.

Weiterhin sei es die Kurzarbeit, die einen größeren Einbruch auf dem Arbeitsmarkt verhindere. Gegenwärtig hätten in Bayern 140.000 Betriebe für rund zwei Millionen Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 waren in ganz Deutschland maximal 1,44 Millionen Menschen in Kurzarbeit. "Das Instrument der Kurzarbeit wird noch lange eine Rolle spielen", sagte der Experte. Es könne aber auch passieren, dass der schon begonnene Stellenabbau auch Kurzarbeiter treffe oder zu Insolvenzen führe. Die Lage sei angespannt. "Wir stecken in einer tiefen Rezession", sagte er.

Die jüngsten Ergebnisse von Studien zum Konsumklima seien vorsichtig optimistisch gewesen. "Sie lassen ein Licht am Ende des Tunnels erkennen", betonte er. Allerdings: In einigen Branchen kommt die Corona-Krise in einer ohnehin schwierigen Situation. Die in Bayern besonders wichtigen Automobilbauer und ihre Zulieferer seien schon mit Problemen in die Krise hineingegangen. "Das hat sich massiv verstärkt", sagte der Fachmann.