Eine sachliche Renten-Debatte ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Steht eine Wahl bevor, ist sie ausgeschlossen. Denn denjenigen, der eine längere Lebensarbeitszeit auch nur vage andeutet, trifft unmittelbar der Vorwurf der sozialen Kälte. Dabei ist egal, dass Deutschland altert.

In den Wahlprogrammen der Parteien finden sich zwar eigene Kapitel zur Zukunft der Rente, aber sie sparen die wichtigsten Fragen aus. Müssen die Beschäftigten in Zukunft länger arbeiten oder sinkt das Rentenniveau angesichts einer höheren Lebenserwartung und weniger Beitragszahlern? Und wenn alles so bleiben soll, wie es ist, woher kommen die dafür nötigen Abermilliarden? Schon heute ist der Zuschuss von 100 Milliarden Euro pro Jahr zur Rentenkasse der größte Einzelposten des Bundeshaushalts. Weil die Antworten auf diese Fragen erwartbar unangenehm ausfallen, tanzen die Parteien um das heiße Eisen herum. Eine Übersicht: