Agentur für Arbeit

Arbeitslosenzahl im Juni um über 3.000 in Bayern gestiegen


Von Redaktion idowa

Die Coronakrise lässt die Zahl der Arbeitslosen auch in Bayern weiter steigen. Im Juni gab es über 3.000 Arbeitslose mehr als noch im Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Anstieg von fast 50 Prozent. Damit verlangsamt sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit aber auch wieder.

Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist erneut angestiegen, jedoch nicht mehr in so starkem Ausmaß wie in den vorherigen Monaten, teilte die Regionaldirektion Bayern der Agentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mit. So waren im Juni insgesamt 293.823 Menschen in Bayern ohne Job. Das sind 3.243 Menschen beziehungsweise 1,1 Prozent mehr als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sei das ein Anstieg von 48,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,9 Prozent im Freistaat. Deutschlandweit liegt sie bei 6,2 Prozent. Lesen Sie dazu auch Wegen Coronakrise: 40.000 Arbeitslose mehr im Juni

"Positiv ist, dass trotz der schwierigen Situation wieder mehr Menschen eine Beschäftigung gefunden haben. So konnten im Juni rund 25.000 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden", sagte Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern. Dennoch hätten die Auswirkungen der Corona-Pandemie verbunden mit den strukturellen Entwicklungen, die vor der Krise eingesetzt haben, den bayerischen Arbeitsmarkt weiter im Griff.

Die Werte im Überblick

  • Arbeitslosenzahl im Juni: + 3.243 auf 293.823 (+1,1 Prozent)
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 96.310 (+ 48,8 Prozent)
  • Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: + 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent
  • Arbeitslosenquote im Vorjahr: + 2,6 Prozent

Trotz der Herausforderungen und Einschränkungen im Geschäftsalltag ist die Ausbildungsbereitschaft der bayerischen Unternehmen weiterhin groß, teilt Holtzwart weiter mit. Das Angebot an Ausbildungsstellen übersteige weiterhin die Nachfrage. Aktuell können Ausbildungsinteressierte demnach noch aus 42.030 unbesetzten Lehrstellen in Bayern wählen. Insbesondere im Einkauf, Vertrieb und Verkauf sowie in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik gibt es noch viele freie Ausbildungsplätze.

Oberpfalz hat geringste Arbeitslosenquote im Freistaat

Die absolute Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zu Juni 2019 in allen Regierungsbezirken um durchschnittlich 53 Prozent gestiegen. Die Oberpfalz hat mit 3,4 Prozent aktuell die geringste Arbeitslosenquote in Bayern. Den zweiten Platz belegt Unterfranken mit 3,6 Prozent. Den dritten Platz teilen sich Niederbayern und Schwaben mit 3,7 Prozent.

Betrachtet man die Ebene der Kreise und Städte, so weist die Stadt Straubing in Ostbayern mit die höchste Arbeitslosenquote auf - sie liegt bei 5,9 Prozent. Insgesamt sind in der Gäubodenstadt aktuell 1.626 Arbeitslose registriert. Im Juni vor einem Jahr lag die Quote noch bei 4,3.

Dagegen hat der Landkreis Straubing-Bogen mit 2,8 Prozent eine der niedrigsten Quoten in Ostbayern. Genauso niedrig oder noch niedriger liegen die Arbeitslosenquoten im Landkreis Cham mit ebenfalls 2,8 Prozent und im Kreis Regensburg mit 2,7 Prozent.

Hoher Anstieg der Zahlen in Cham und Regensburg

Bei den größeren Städten liegt die Quote beispielsweise in Landshut bei 5,3, in Regensburg liegt sie bei knapp 4,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Arbeitslosenzahlen in den aufgezählten Städten und Kreisen um etwa 42 Prozent gestiegen.

Zurück zum unrühmlichen Spitzenreiter Straubing. Die Gäubodenstadt hat zwar aktuell erneut die meisten Arbeitslosen in der Region, doch nicht automatisch auch den höchsten Anstieg bei den Zahlen. Die Corona-Krise machte sich in Ostbayern wohl vor allem im Chamer Land und in Regensburg bemerkbar. Hier sind die Arbeitslosenzahlen wie im bayernweiten Durchschnitt um jeweils über die Hälfte angestiegen. In den anderen Regionen Ostbayerns sind die Arbeitslosen dagegen nur um 30 bis 40 Prozent mehr geworden.