Die Taliban haben kurz nach dem Abzug des westlichen Militärs in Afghanistan die Macht übernommen. Menschen versuchen reihenweise aus dem Land zu fliehen. Der Westen ist daran nicht ganz unschuldig, denn durch sein Vorgehen schafft er "die best ausgerüstete Extremisten-Kampfgruppe", kritisiert Afghanistan-Experte Heinz Hans im Interview mit unserer Redaktion.
Herr Hans, Haben Sie Freunde in Afghanistan? Was hören Sie von denen? Machen Sie sich Sorgen um diese?
Heinz Hans: Ich habe Freunde in Mazar-i-Sharif, Herat, Kandahar und Kabul. Die hatten teilweise auch schon das erste Taliban-Regime überlebt. Die Lage für meine Freunde in Afghanistan ist genauso unübersichtlich wie für mich. Hoffnung bereitet der Umstand, dass die Taliban Fachleute und Bürokraten benötigen, um administrieren zu können. In Kandahar haben sich Piloten der afghanischen Streitkräfte den Taliban angeschlossen und fliegen mit Hubschraubern herum. Aber die Ungewissheit wie die Zukunft mit den Taliban aussehen wird und wie meine Freunde damit zurechtkommen, belastet mich ziemlich.
Zu Beginn des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr hieß es, die Freiheit werde auch am Hindukusch verteidigt. Müssen wir jetzt um die Freiheit fürchten?
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