Ärztestreiks in ganz Deutschland

Warnstreiks an Unikliniken: Auch Regensburg betroffen


Auch das Universitätsklinikum Regensburg ist am Dienstag von den Warnstreiks des Marburger Bundes betroffen.

Auch das Universitätsklinikum Regensburg ist am Dienstag von den Warnstreiks des Marburger Bundes betroffen.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Der Marburger Bund hat für den heutigen Dienstag Universitätskliniken in ganz Deutschland zum Streik aufgerufen. Auch in Regensburg wird es deswegen zu Einschränkungen kommen.

Insgesamt hat die Ärztegewerkschaft rund 20.000 Ärzte an 23 Universitätskliniken zu Warnstreiks aufgerufen. Damit will sie Druck in den Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) machen, die am frühen Nachmittag (14.00 Uhr) in dritter Runde in Hannover fortgesetzt werden. Der Gewerkschaft sind vor allem die vielen Nacht- und Wochenenddienste der Ärzte ein Dorn im Auge. In Hannover ist auch eine zentrale Kundgebung geplant, zu der 2.000 bis 3.000 Ärzte erwartet werden.

Auch Ärzte des Uniklinikums in Regensburg werden sich an den Streiks beteiligen, wie die Pressestelle des Klinikums mitteilte. Das UKR habe mit dem Marburger Bund allerdings eine Notdienstvereinbarung geschlossen, um die medizinische Versorgung auch während des Streiks gewährleisten zu können. Der medizinische Notfallbetrieb und die stationäre Versorgung werden aufrechterhalten. Im ambulanten Bereich kann es aufgrund des Streiks aber zu langen Wartezeiten kommen. Patienten, die keinen akuten Versorgungsbedarf haben, sollten ihren Termin deswegen falls möglich verschieben. Wie viele Ärzte aus Regensburg sich an dem Warnstreik beteiligten, konnte das Klinikum nicht sagen.

Laut Vanessa Schmidt, Pressesprecherin des Marburger Bundes in Bayern, ist die Beteiligung im Freistaat bislang durchaus gut. Sie spricht von mehreren hundert Teilnehmern aus Bayern. Wie viele Ärzte sich genau beteiligen, lässt sich derzeit aber noch sagen. Konkrete Zahlen werden wohl erst am Nachmittag, wenn die Streikenden in Hannover zusammenkommen, feststehen. "Es kann auch sein, dass uns der Sturm noch ein bisschen einen Strich durch die Rechnung macht", so Schmidt.

Die Tarifverhandlungen zwischen der Ärztegewerkschaft und der TdL laufen seit Anfang November. Bisher hätten die Länder keine Bereitschaft gezeigt, die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte zu verbessern, sagte Marburger-Bund-Vize Andreas Botzlar. "Unsere Mitglieder werden darauf eine entsprechend deutliche Antwort geben." Die Ärztegewerkschaft fordert unter anderem sechs Prozent mehr Gehalt, eine Begrenzung der Bereitschaftsdienste, eine automatisierte Erfassung der Arbeitszeit und Dienst an maximal zwei Wochenenden im Monat.