Großeinsatz bei Brand

Kumpfmühl: 91 Anwohner aus den Betten geholt


Von Annelene Seidl

Durch beharrliches Klingeln und Klopfen an den Wohnungstüren sind die Bewohner der Wohnanlage Karthäuser Höfe in Kumpfmühl in der Nacht auf Sonntag gegen 2 Uhr aus dem Schlaf gerissen worden. Sie wurden aufgefordert, rasch das Haus zu verlassen. Zwei brennende Autos in einer Tiefgarage hatten den Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften ausgelöst.

Direkt gegenüber der Kirche Sankt Vitus wurden sämtliche Häuser der Wohnanlage Karthäuser Höfe evakuiert. Alle Bewohner wurden daraufhin umgehend im Bereich der Bezirksverwaltung versammelt und namentlich erfasst, um festzustellen, ob jemand fehlt oder das Haus noch nicht verlassen hat. Neben der Feuerwehr war auch ein großes Aufgebot an Rettungsfahrzeugen vor Ort. Das Rote Kreuz hatte ein Zelt aufgebaut und warme Getränke angeboten, denn die meisten Bewohner hatten nur im Schlafanzug oder in leichter Kleidung das Haus verlassen können. Insgesamt mussten nach Polizeiangaben 91 Personen ihre Wohnungen kurzzeitig verlassen.

Brand zuerst nicht lokalisierbar

Nach etwa eineinhalb Stunden gab die Feuerwehr dann Entwarnung: Der Brand der beiden Fahrzeuge war gelöscht, die Tiefgarage und die Wohnanlage waren entraucht.

Die Einsatzleiter Andreas Saurer (Feuerwehr) und Markus Eckl (Polizei) hatten alle Hände voll zu tun, um den Einsatz der etwa 150 Einsatzkräfte aus Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften zu koordinieren.

Die Brandursache konnte in der Nacht noch nicht festgestellt werden. Eine der Bewohnerinnen, die bereits um etwa 19 Uhr Brandgeruch wahrgenommen hatte, hatte schon am späten Samstagabend Polizei und Feuerwehr verständigt, woraufhin Einsatzkräfte bereits zu diesem Zeitpunkt vor Ort kamen, allerdings ohne einen Brand lokalisieren zu können.

Auch um 22 Uhr war noch mal ein Einsatzfahrzeug vor Ort, weil erneut Brandgeruch gemeldet worden war. Starke Rauchentwicklung und Brand wurden dann aber erst gegen 1.30 Uhr nachts festgestellt, woraufhin der Großeinsatz eingeleitet wurde. Auf Nachfrage berichtete Feuerwehr-Einsatzleiter Saurer, dass im hinteren Bereich der Tiefgarage zwei Fahrzeuge ausgebrannt waren. Dabei sei es zu einer sehr starken Rauchentwicklung gekommen. Das im Auto verbaute Plastik erzeuge bei einem Brand sehr viel Rauch, erklärte Saurer.

Er erläuterte auch, dass zunächst der Löschzug der Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Grass sowie die Altstadtfeuerwehr die Einsatzstelle vor Ort abgearbeitet haben.

Die Freiwillige Feuerwehr Oberisling und der Löschzug Wutzlhofen hätten während dieser Zeit bei der Feuerwache der Berufsfeuerwehr in der Greflingerstraße den Brandschutz sichergestellt.

Bewohner warteten geduldig

Zwei Personen wurden vor Ort mit leichten Verletzungen vom Rettungsdienst versorgt, meldete das Polizeipräsidium Oberpfalz am Sonntag. Eine Mitnahme in ein Krankenhaus war nicht von Nöten. Es entstand Sachschaden im höheren, fünfstelligen Bereich. Die Wände des Brandortes wiesen einen starken Rußbeschlag auf.

Die evakuierten Bewohner hatten die Auflagen durch Polizei und Feuerwehr ruhig zur Kenntnis genommen und geduldig abgewartet, bis sie wieder in ihre Wohnungen zurückkehren und ihr Bett aufsuchen konnten. An Schlaf war für die meisten nach der Aufregung allerdings so rasch nicht zu denken.

Wer hat etwas gesehen?

Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg übernommen. Sachdienliche Hinweise zum Brandgeschehen nimmt die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg unter der Telefonnummer 0941/506-2888 entgegen.