3:2-Auswärtssieg in Suhl

Rote Raben "haben eine schwere Hürde gemeistert"


Die Roten Raben Vilsbiburg haben sich gegen Suhl durchgesetzt.

Die Roten Raben Vilsbiburg haben sich gegen Suhl durchgesetzt.

Von Michael Stolzenberg

Erfolg für die Roten Raben zum Abschluss der Vorrunde: Das Team von Cheftrainer Florian Völker holte im Duell der Tabellennachbarn beim VfB Suhl LOTTO Thüringen einen 3:2-Auswärtssieg, bei dem sich allein an den Satzergebnissen von 25:23, 22:25, 25:23, 22:25 und 15:13 ablesen lässt, wie eng und umkämpft das Match war.

Allerdings muss man die Bedeutung des Sports an diesem Abend relativieren: Während des Spiels kam es zu einem medizinischen Notfall im Publikum, ein Zuschauer rang offenbar um sein Leben. Die Partie wurde für rund 25 Minuten unterbrochen und anschließend - nach der Erstversorgung des Fans und seinem Transport in die Klinik - fortgesetzt.

Die Raben - mit Wilma Rivera, Dayana Segovia, Suvi Kokkonen, Channon Thompson, Yeisy Soto und Britte Stuut in der Starting Six sowie Kirsten Knip als Libera - gingen konzentriert ins Spiel. Die 6:3-Führung im ersten Satz verwandelte sich zwar in ein 9:11, doch bei 19:16 lagen die Gäste wieder vorn. Bei 22:22 wurde es knapp, ehe die Raben ihren zweiten Satzball nach einem blitzsauberen Angriff in Person von Dayana Segovia zum 25:23 nutzten. Im zweiten Abschnitt zeigte sich der VfB unter der Regie seiner neuen, erst vor ein paar Tagen verpflichteten Zuspielerin Jenna Ewert aus den USA deutlich verbessert, was aus Vilsbiburger Sicht über 5:8 zu einem 10:18-Rückstand führte. Florian Völker reagierte mit der Einwechslung von Lisa Arbos für Channon Thompson (bei 8:12) und von Lindsay Flory für Wilma Rivera (bei 9:16). Es folgte eine energische Aufholjagd, mit der die Raben bis auf 22:23 herankamen. Doch das Happy End blieb aus, Suhl konnte sich mit 22:25 ins Ziel retten.

Sportliche Geschehen rückt wegen Notfall in den Hintergrund

Im dritten Durchgang rückte das sportliche Geschehen in der Wolfsgrube wegen des eingangs erwähnten Notfalls jäh in den Hintergrund. Als beim Stand von 5:5 weitergespielt wurde, war das für alle "eine sehr schwierige Situation", berichtete Coach Florian Völker später. Letztlich gingen die Raben aus diesem Satz, in dem achtmal die Führung wechselte, mit 25:23 als Sieger hervor - weil die zwischendurch eingewechselten Lara Darowski und Avery Heppell wertvolle Akzente setzten und Channon Thompson den zweiten Satzball zum 25:23 verwertete.

Der vierte Abschnitt war nicht minder eng, diesmal wieder mit dem besseren Ende für Suhl. Aus Raben-Sicht ging es über 8:6, 13:16 und 19:17 zum 22:25, sprich: Ausgleich und damit Tiebreak. Im Entscheidungssatz enteilte Vilsbiburg auf 8:3 und blieb stabil, als das 11:6 auf 11:10 schmolz. Der zweite Matchball führte zum 15:13, da ausgerechnet VfB-Topscorerin Danielle Harbin (22 Punkte) ihren Aufschlag ins Netz schlug.

Bei den Raben sammelte MVP Suvi Kokkonen die meisten Zähler (21), gefolgt von Dayana Segovia und Channon Thompson (je 16). Der Trainer fand am Ende lobende Worte für seine Schützlinge: "Heute", so Florian Völker, "haben wir als Team eine schwere Hürde gemeistert und mentale Stärke bewiesen. Das sollte uns Auftrieb geben für die nächsten Aufgaben." Am Sonntag, 15. Januar, gastieren Kirsten Knip und Co. zum Rückrundenauftakt beim VC Wiesbaden; am Samstag, 21. Januar, erwarten sie in der heimischen Ballsporthalle NawaRo Straubing zum Niederbayern-Derby.