1:3-Niederlage

Tapfere Regensburger unterliegen HSV


Des einen Freud ist des anderen Leid: Während Jahn-Keeper Thorsten Kirschbaum enttäuscht am Boden des Hamburger Volksparkstadions sitzt, jubeln die Spieler des HSV über den Treffer zum entscheidenden 3:1.

Des einen Freud ist des anderen Leid: Während Jahn-Keeper Thorsten Kirschbaum enttäuscht am Boden des Hamburger Volksparkstadions sitzt, jubeln die Spieler des HSV über den Treffer zum entscheidenden 3:1.

Von Bastian Häns

Eine Nummer zu groß war der Hamburger SV am Sonntagnachmittag für den SSV Jahn Regensburg. Die Mannschaft, die krankheitsbedingt auf Cheftrainer Mersad Selimbegovic verzichten musste, unterlag dem ehemaligen Bundesliga-Dino mit 1:3.

Beide Mannschaften starteten sehr mutig in die Partie vor 51.314 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion. Zwar übernahmen die Gastgeber schnell das Heft des Handelns, doch auch der Jahn erspielte sich bei Tempo-Gegenstößen immer wieder gute Möglichkeiten. So ging die enorm ersatzgeschwächte Truppe von Co-Trainer Sebastian Dreier, der den erkrankten Cheftrainer Mersad Selimbegovic an der Seitenlinie vertrat, auch früh mit 1:0 in Führung. Der Ball landete in der achten Minute bei Joshua Mees, der schon tief in der gegnerischen Hälfte auf Kaan Caliskaner durchsteckte. Der Regensburger Stürmer fand sich so auf einmal im Eins-gegen-Eins mit dem Hamburger Schlussmann Daniel Heuer-Fernandes wieder, blieb vor diesem cool und vollstreckte eiskalt.

Der HSV drückte in der Folge auf den Ausgleich. Was Torjäger Robert Glatzel in der zehnten Minute zunächst nicht gelang, schaffte Mario Vuskovic nur zwei Minuten später. Eine eigentlich missglückte Ablage von Sonny Kittel landete beim Innenverteidiger, der aus knapp 25 Metern mit der Innenseite abzog und den Ball sehenswert zum 1:1 ins lange Eck beförderte. Jahn-Keeper Thorsten Kirschbaum, der für den eigentlichen Stammtorhüter Dejan Stojanovic zwischen den Pfosten stand, war machtlos. Der Jahn reagierte auf den Gegentreffer wütend und kam durch einen Kopfball von Andreas Albers nach Freistoß von Charalampos Makridis und durch Caliskaner nach einem schönen Solo, zu Chancen, diese wurden jedoch jeweils von Heuer-Fernandes zunichte gemacht.

Die Partie flachte zunächst nicht ab, es ging weiter hin und her. Der HSV machte das Spiel, Regensburg konterte. Chancen gab es hüben wie drüben. Zunächst prüfte Glatzel Kirschbaum per Kopf (25.), auf der anderen Seite verzog Caliskaner aus spitzem Winkel und traf nur das Außennetz (28.). Ab Minute 35 zog sich der Jahn dann jedoch etwas zurück und das bislang sehr aufregende und chancenreiche Spiel wurde ruhiger.

Aufregend wurde es dann erst wieder drei Minuten nach der Halbzeitpause. Jan Elvedi stellte im Strafraum Kittel ein Bein, dieser nahm das dankend an und ging auf den Boden. Den fälligen, eigetlich gut geschossenen Strafstoß von Glatzel jedoch parierte Kirschbaum und hielt seine Mannschaft damit weiterhin im Spiel. In der Folge konnten die Regensburger ihre Gegenangriffe nicht mehr so geradlinig ausspielen wie noch in Hälfte eins, die Hamburger wurden stärker und immer wieder zeigte sich die höhere individuelle Klasse der Mannschaft von Trainer Tim Walter. Vor allem Mittelfeldspieler Laszlo Benes lies seine Qualität mehrmals aufblitzen. Zunächst versuchte er es technisch anspruchsvoll mit einem Scorpion-Kick, setzte diesen jedoch über das Jahn-Gehäuse (60.), ein paar Minuten später traf er aus der Drehung nur den Pfosten (66.). Wieder sechs Minuten später setzte er sich im Zentrum gut gegen zwei Regensburger durch, zielte dann jedoch aus 16 Metern knapp neben das Tor.

Die Hamburger Führung schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung leistete sich Prince Owusu in der eigenen Hälfte einen folgenschweren Fehlpass per Hacke. Jonas Meffert reagierte schnell, spielte den Ball weiter zu Benes, welcher mit seinem Steckpass Ransford-Yeboah Königsdörffer fand. Der Rechtsaußen des Tabellenzweiten ließ sich diese Chance nicht nehmen und überwand Kirschbaum per Flachschuss zum 2:1. Der Jahn zeigte sich zwar geschockt ob des Rückstands, versuchte jedoch noch einmal alles. Unter anderem hatte der eingwechselte Dario Vizinger nach einem Fehler von Heuer Fernandes fast den Ausgleich auf dem Fuß, HSV-Kapitän Sebastian Schonlau klärte aber noch kurz vor der Linie (87.). Den Schlusspunkt setzte dann aber der bislang glücklose Glatzel. Sein Abschluss von der Strafraumkante wurde von Elvedi so unglücklich abgefälscht, dass der Ball über Kirschbaum hinweg im Regesburger Netz einschlug und den 3:1-Sieg der Hamburger endgültig besiegelte.