Korea

Wenn K-Pop-Fans politisch werden


Eigentlich interessieren sich K-Pop-Fans für ihre koreanischen Musikidole. Wenn sie aber politisch aktiv werden, kommt sogar US-Präsident Donald Trump ins Schwitzen.

Eigentlich interessieren sich K-Pop-Fans für ihre koreanischen Musikidole. Wenn sie aber politisch aktiv werden, kommt sogar US-Präsident Donald Trump ins Schwitzen.

Die Fans koreanischer Popgruppen zeigen jetzt, dass sie nicht nur kreischen, sondern auch die Politik beeinflussen können.

Eigenwilliger Kleidungsstil, eigenwilliger Tanz, eigenwillige Musik: Fans koreanischer Popmusik - kurz K-Pop-Fans - fallen durchaus auf. Gibt man ihnen aber die Wahl, über die neue Haarfarbe ihres Lieblingsmusikers zu spekulieren oder sich politisch zu engagieren, wird schnell klar: Es gibt Wichtigeres als Politik. Dachte man zumindest.

Denn wie schon die Schülerinnen und Schüler der "Fridays for Future"-Bewegung zeigen jetzt auch die K-Pop-Fans, dass sie sich sehr wohl für politische Themen interessieren. Und sie setzen sich auf ihre ganz eigene Weise dafür ein.

Erster Streich: der Hashtag #whitelifesmatter

Egal ob bei Twitter, Instagram oder anderen Netzwerken - Hashtags sind für Online-Diskussionen unentbehrlich geworden. Deshalb entbrennen um sie regelmäßig Kriege. Jüngstes Beispiel ist der Hashtag #blacklifesmatter. Nachdem er wieder wichtig wurde, versuchten Aktivisten der Gegenseite, den Hashtag #whitelifesmatter populär zu machen.

Allerdings hatten sie die Rechnung ohne die K-Pop-Community gemacht. Die überschwemmte den Hashtag nämlich mit Posts und Bildern ihrer Lieblingsbands und verdrängten so die mitunter rechtsradikalen Posts der Aktivisten so stark, dass der Hashtag letztlich unbrauchbar wurde.

Zweiter Streich: der Wahlkampf von Donald Trump

Noch kurz vor der Veranstaltung frohlockten die Wahlkampfmanager von Donald Trump. Der Auftakt zum Wahlkampf für die Wahl zum US-Präsidenten wird vor einem vollen Haus stattfinden. Dass in der Arena in Tulsa am Ende aber ein Drittel der Sitze leer blieb, ist wohl vielen K-Pop-Fans zu verdanken. Die schlossen sich in den Wochen zuvor auf TikTok zusammen, um kostenlose Karten zu reservieren, die sie dann natürlich nie abholen würden. Das Resultat: Lange Gesichter bei Trump und seinem Team. Das Spannende: Die Methode, mit der sich die Fans organisieren, ist typisch für das Internet. Wie schnell man dort spontan Kollektive dazu bringen kann, Aktionen zu unternehmen, zeigte zum Beispiel schon die Gruppe "Anonymus" und eben der Dunstkreis rund um "Alt-Right" und Donald-Trump-Fans. Etwas ist am Engagement der K-Pop-Fans dann aber doch neu. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen setzen sie nicht auf Hass und Zynismus, sondern auf Liebe - und ultracoole Beats.

Eigentlich interessieren sich K-Pop-Fans für ihre koreanischen Musikidole. Wenn sie aber politisch aktiv werden, kommt sogar US-Präsident Donald Trump ins Schwitzen.

Eigentlich interessieren sich K-Pop-Fans für ihre koreanischen Musikidole. Wenn sie aber politisch aktiv werden, kommt sogar US-Präsident Donald Trump ins Schwitzen.