Fall in Ingolstadt

Tatort abgesucht: Polizei findet mehrere Messer in der Donau


Polizisten durchsuchen ein Waldstück nach Spuren und Gegenständen, in dessen Nähe am 17. August eine weibliche Leiche in einem Auto entdeckt wurde.

Polizisten durchsuchen ein Waldstück nach Spuren und Gegenständen, in dessen Nähe am 17. August eine weibliche Leiche in einem Auto entdeckt wurde.

Von Redaktion idowa und dpa

Eine Tote im Auto einer Verdächtigen, die ihr täuschend ähnlich sieht und schweigt: Eine Woche nach dem Fund einer Frauenleiche in Ingolstadt sind viele Fragen noch offen. Am Dienstag hat die Polizei das nähere Umfeld des Tatorts abgesucht.

Nachdem eine Frau zusammen mit einem Mann mutmaßlich ihre Doppelgängerin in Ingolstadt getötet haben soll, hat die Polizei rund um den Fundort der Leiche nach der Tatwaffe gesucht. Mehr als hundert Beamte waren dafür am Dienstag in der Nähe des Donauufers im Einsatz, sagte ein Polizeisprecher. Sie suchten demnach eine Waffe, die zu den Verletzungen der 23-Jährigen aus dem Landkreis Heilbronn passt. Nach den bisherigen Erkenntnissen könnte es sich um ein Messer oder einen messerähnlichen Gegenstand handeln.

Bei der mehrstündigen Absuche in dem zum Teil dicht bewachsenen Gelände entlang der Donau konnten die Beamten mehrere Messer und weitere Gegenstände auffinden. Ob diese Fundstücke einen Bezug zur Tat haben, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben.

Unterdessen ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft auch in Baden-Württemberg im Umfeld des Opfers, das der ebenfalls 23 Jahre alten Tatverdächtigen täuschend ähnlich sehen soll. Die Heilbronner Kripo suche nach Hinweisen zu Verbindungen zwischen den beiden Verdächtigen und der Frau, sagte ein Polizeisprecher.

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Die Hintergründe des Tötungsdelikts sind weiterhin unklar. Das Duo soll mit dem Opfer vor der Tat Kontakt gehabt haben. Die beiden Verdächtigen, ein Kosovare und eine Deutsch-Irakerin, sitzen weiter in Untersuchungshaft. Bisher hätten sie zu den Vorwürfen geschwiegen, sagte der Polizeisprecher.

Die Eltern der verdächtigen Frau hatten die Tote vor einer Woche in Ingolstadt gefunden. Weil die Leiche im Auto der Verdächtigen lag, waren sowohl die Eltern als auch die Ermittler zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei der Toten um die Deutsch-Irakerin handelt, die nun in U-Haft sitzt.

Die Obduktion und weitere Ermittlungen ließen später aber massive Zweifel an der Identität der Frau aufkommen. Einen Tag nach dem Fund der Leiche wurde dann die Deutsch-Irakerin, die angeblich gestorben war, in Ingolstadt festgenommen. Kurze Zeit später wurde auch der ebenfalls 23 Jahre alte Kosovare von einer Spezialeinheit der Polizei in seiner Wohnung festgenommen. Wiederum einige Tage später brachte ein DNA-Abgleich Gewissheit, dass es sich bei der Toten um eine 23-Jährige aus dem Landkreis Heilbronn handelt. Angaben der Polizei zufolge stammt sie aus Algerien.

Unterdessen bittet die Polizei auch um Hinweise zu dem Wagen, in dem die 23-Jährige tot aufgefunden worden war. Dabei handelt es sich um einen schwarzen Mercedes Coupe mit dem amtlichen Kennzeichen IN-RS 2915. Zeugen, welche dieses Fahrzeug vor der Tat gesehen haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0841/9343-0 zu melden.

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Blumen, Kerzen und Bilder liegen an einem Baum, in dessen Nähe am 17. August eine weibliche Leiche in einem Auto entdeckt wurde.

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Polizisten durchsuchen ein Waldstück nach Spuren und Gegenständen, in dessen Nähe am 17. August eine weibliche Leiche in einem Auto entdeckt wurde.

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Blumen, Kerzen und Bilder liegen an einem Baum, in dessen Nähe am 17. August eine weibliche Leiche in einem Auto entdeckt wurde.