Einzelhändler bei "Passau shoppt"

Wie eine virtuelle Fußgängerzone der Corona-Krise trotzt


Michael Wallner (26) und Cedric Weiherer (25) bei der Pflege der Plattform "Passau shoppt".

Michael Wallner (26) und Cedric Weiherer (25) bei der Pflege der Plattform "Passau shoppt".

Von Andreas Reichelt und Andreas Reichelt

Fünf Freunde aus der Dreiflüssestadt Passau haben die Onlineplattform "Passau shoppt" gegründet, um kleine Geschäfte zu unterstützen. Hier schlendert man einfach an den Läden vorbei und kommt rein, wenn was interessiert - virtuell.

Die ganze Fußgängerzone vor der Nase. Das hat man auf der innovativen Webseite "Passau shoppt". In einer virtuellen Abbildung des echten Vorbilds verknüpft die Plattform Onlineshops teilnehmender Händler. Die Seite zeigt eine grafische Darstellung der Passauer Fußgängerzone aus der Vogelperspektive. Die Logos der teilnehmenden Läden befinden sich gut erkennbar an dem jeweiligen Geschäftsgebäude. Ein Klick darauf bringt die Kundin oder den Kunden dann auf direktem Weg zum virtuellen Händlershop. Damit wird der lokale Einzelhandel unterstützt. Eine Notwendigkeit, die nicht erst seit Corona öffentlich thematisiert wird.

Doktorand Manuel Steinhardt (26) ist einer der Initiatoren des Angebots. Seiner Ansicht nach verstärkt die Pandemie den Umstand, "dass gerade der lokale Einzelhandel oft leider den Anschluss an das Onlineshopping verpasst hat". Dabei seien damit große Chancen verbunden. "Ein breites Kundenklientel quer durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten schätzt und nutzt seit langem die Bequemlichkeit und Vorteile des Interneteinkaufs", erklärt Manuel Steinhardt weiter.

Virtueller Einkaufsbummel mit "Passau shoppt"

Die Präsentation des eigenen Webshops ist dabei völlig kostenlos. Betreiber lokaler Onlineshops können sich also jederzeit auf der neuen Plattform registrieren. Aber auch Geschäfte, die ihre Waren noch nicht im Internet anbieten, können davon profitieren. "Passau shoppt" bietet nämlich auch die Erstellung einer Website für den Onlinehandel an. Die Vergütung erfolgt dabei im "pay-as-you-wish"-Prinzip. "Jeder muss nur das geben, was er kann", erklärt Mitbegründer Cedric Weiherer (25) das Konzept.

Vom Engagement der Einzelhändler ist er begeistert. Seit dem offiziellen Start am Montag haben sich bereits sechs neue Unternehmer registriert. Die bisherigen Teilnehmer seien dabei sehr aktiv und kümmern sich rege um ihren Webshop. Natürlich sehe man sich in großen Handelsketten und Internetgiganten starker Konkurrenz gegenüber. Doch die lokalen Geschäfte haben einen großen Vorteil gegenüber den Großkonzernen: Sie kennen ihre Kunden und deren Bedürfnisse. Der lokale Zusammenschluss des Angebots soll diese Stärke nun ausspielen.

Die Gründer des neuen Angebots haben sich ein klares Ziel gesetzt: Passau solle weiter "lebens- und liebenswert" bleiben. Und damit das so bleibt, braucht es das bunte Angebot der Einzelhändler mit ihren Ladengeschäften - nicht nur virtuell, sondern ganz und gar zum Anfassen.

Virtuelle Fußgängerzone Passau (passaushoppt)

Virtuelle Fußgängerzone Passau (passaushoppt)