Brand bei Ballistol

Drei Verletzte bei Feuer in Ahamer Chemiefabrik


Regelmäßig beriet die Einsatzleitung über das weitere Vorgehen.

Regelmäßig beriet die Einsatzleitung über das weitere Vorgehen.

Von Robin Bachl

Am Dienstagmittag kam es zu einem Großeinsatz der Feuerwehr in Aham. In der Produktionshalle der Chemiefabrik Ballistol kam es zum Brand, wobei drei Personen verletzt wurden. Einige Mitarbeiter meinten zuerst, es wäre ein Probealarm.

Gegen 13.45 Uhr wurden die Einsatzkräfte alarmiert, da es in der Ahamer Chemiefabrik brannte. Sogleich rückten 160 Einsatzkräfte aus 17 Feuerwehren aus. Auch einige Krankenwagen und Polizisten rückten zum Einsatz aus. Zwar sei es schon eine gewisse Herausforderung gewesen, sagt Kreisbrandrat und Einsatzleiter Rudi Englbrecht, doch letztlich hatte die Feuerwehr den Brand relativ schnell unter Kontrolle. Auch die Schnelleinsatzgruppe gefährliche Stoffe und Güter aus Landshut war vor Ort, da bei Ballistol Chemikalien verarbeitet werden.

Eine Mitarbeiterin berichtete, dass sie und einige ihrer Kollegen aus anderen Abteilungen zuerst dachten, der Alarm sei eine Übung, bevor sie den Ernst der Lage erkannt haben und ins Freie gelaufen sind. Vergangene Woche sei eine Feueralarm-Übung angekündigt worden, weshalb die Angestellten zunächst nichts von der Situation in den Produktionsräumen mitbekommen haben.

Hubschrauber brachte Verletzten ins Krankenhaus

Bei dem Brand wurden mehrere Mitarbeiter und Brandschutzhelfer der Firma verletzt. Laut ersten Ermittlungen war der Brand "während eines Arbeitsvorgangs mit verschiedenen Flüssigstoffen entstanden", so die Polizei. Ein 55-Jähriger, der unmittelbar mit den Stoffen gearbeitet hatte, erlitt schwere Verbrennungen und wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Zwei Brandschutzhelferinnen der Firma wurden wegen Rauchgasvergiftungen behandelt. Zwei weitere Brandschutzhelferinnen wurden vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht.

Auch der Gefahrguttrupp des Polizeipräsidiums Niederbayern war im Einsatz. Eine Gefahr für Unbeteiligte und Anwohner bestand laut Polizei jedoch nicht, da sich keine Giftgase gebildet hatten, wie am späteren Nachmittag bestätigt wurde. Messungen zufolge habe sich nur Brandrauch entwickelt, erklärt Englbrecht. Vorsichtshalber wurden die Anwohner dennoch angewiesen, die Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Der Brand war gegen 15.15 Uhr größtenteils gelöscht. Die Einsatzkräfte mussten mit Atemschutzgerät ins Gebäude und verwendeten Schaummittel und Löschpulver, um die Chemikalien sicher unschädlich zu machen. Löschen mit Wasser war nicht möglich, da die Gefahrstoffe auf der Oberfläche geschwommen wären und weiter gebrannt hätten.

Gegen 15.55 Uhr hat das Feuer in einem Nebenraum nochmals angefangen zu brennen, doch auch dieses kurze Aufflammen konnte schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Gegen 16.45 Uhr zogen die ersten Einsatzkräfte schon wieder ab, bestätigte Ahams Bürgermeister Jens Herrnreiter.

Nachdem der Brand gelöscht worden war, mussten die Einsatzkräfte das Wasser-Schaum-Gemisch abpumpen. Es hatte sich mit den Chemikalien vermischt und wurde am Abend von einer Spezialfirma abgeholt und entsorgt, bestätigt Kreisbrandrat Englbrecht.

Der entstandene Schaden dürfte ersten Schätzungen zufolge aber wohl bei mindestens 100.000 Euro liegen. Die Kriminalpolizeiinspektion Landshut hat die weiteren Ermittlungen zur Brandursache übernommen.

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Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Atemschutzgeräteträger löschten das Feuer in der Produktionshalle.

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Am Dienstagnachmittag hat es in Aham auf dem Gelände der Firma Ballistol gebrannt.

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Am Dienstagnachmittag hat es in Aham auf dem Gelände der Firma Ballistol gebrannt.