Bei Turnier in Regensburg

Deutsche Athleten in Gala-Form


Läuft mit 11,21 Sekunden über 100 Meter an die nationale Spitze: Sprinterin Gina Lückenkemper, die sich im Finale im Regensburger Uni-Stadion gegen (von links) Rebekka Haase, Lisa-Marie Kwayie und die Straubingerin Tina Benzinger durchsetzte.

Läuft mit 11,21 Sekunden über 100 Meter an die nationale Spitze: Sprinterin Gina Lückenkemper, die sich im Finale im Regensburger Uni-Stadion gegen (von links) Rebekka Haase, Lisa-Marie Kwayie und die Straubingerin Tina Benzinger durchsetzte.

Während die Sprinter in Regensburg einen deutschen Rekord aufstellen, meldet sich Gina Lückenkemper mit der besten Zeit seit drei Jahren zurück.

Als Sprinter-Mekka ist die Sparkassen-Gala im Regensburger Uni-Stadion seit langem bekannt - auch am Pfingst-Wochenende purzelten die Bestzeiten. Nachdem bereits am Freitagabend die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Männer einen neuen deutschen Rekord aufgestellt hatte, setzte am Samstag Gina Lückenkemper das Ausrufezeichen. Die EM-Zweite über 100 Meter von Berlin 2018 lief in 11,21 Sekunden ihre beste Zeit seit 2019, erfüllte die EM-Norm für München und verbesserte die deutsche Jahresbestzeit deutlich.

Lückenkemper ist "sehr zufrieden"

Bereits in den Vorläufen waren Lückenkemper (SCC Berlin; 11,34 sec), Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar; 11,35 sec) und Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner Sportfreunde; 11,37 sec) unter der bisherigen deutschen Jahresbestleistung (11,38 sec) geblieben. Im Finale rannte Lückenkemper unangefochten an die nationale Spitze. Dahinter setzte sich Kwayie, die später auch die 200 Meter gewann, in 11,41 Sekunden mit zwei Hundertsteln Vorsprung auf Haase durch. "Ich bin sehr zufrieden, es hat sehr viel Spaß gemacht", sagte Lückenkemper am Stadion-Mikrofon.

Bei den Männern siegte Julian Wagner (LC Top Team Thüringen) am Samstag in der persönlichen Bestzeit von 10,12 Sekunden über 100 Meter, James Adebola (SCC Berlin) gewann die 200 Meter in 20,64 Sekunden.

Auf der Stadionrunde lieferten Deutschlands schnellste 400-Meter-Asse die ersten Zeiten unter 46 Sekunden in dieser Saison ab: Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) stellte als Sieger in 45,80 Sekunden seine Bestleistung ein, auch der Deutsche Meister Manuel Sanders aus Dortmund konnte mit 45,99 Sekunden zufrieden sein. Bei den Frauen war Maria Benedicta Chigbolu aus Italien (52,58 sec) eine Klasse für sich, schnellste Deutsche war die Ludwigsburgerin Elisa Lechleitner in 53,19 Sekunden. Den Hürdensprint gewann Lokalmatadorin Isabel Mayer in persönlicher Bestzeit von 13,25 Sekunden.

Deutsche Staffel in Regensburg mit Fingerzeit Richtung Weltspitze

Der Höhepunkt war aber der deutsche Rekord der 4x100-Meter-Staffel. Kevin Kranz, Joshua Hartmann, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah liefen 37,99 Sekunden und knackten die fast zehn Jahre alte Bestzeit, die 2012 eine Staffel um Julian Reus aufgestellt hatte. Der Auftritt war ein Fingerzeig Richtung Weltspitze: Als einzige Staffel blieben die Deutschen heuer unter der 38-Sekunden-Marke. "Sie sind extrem gut in Form", attestierte Bundestrainer Ronald Stein seinen Schützlingen, "einen Rekord läuft man nicht nur mit drei schnellen Wechseln, da muss auch die läuferische Form passen."

Haben den zehn Jahre alten deutschen Staffel-Rekord geknackt (von links): Joshua Hartmann, Owen Ansah, Lucas Ansah-Peprah und Kevin Kranz.

Haben den zehn Jahre alten deutschen Staffel-Rekord geknackt (von links): Joshua Hartmann, Owen Ansah, Lucas Ansah-Peprah und Kevin Kranz.