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CSU: Grundgesetzänderung zur Aberkennung von Doppelpässen


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Das Logo der CSU im Innenhof der Parteizentrale in München.

Von dpa

Ausländischen Kriminellen soll nach Ansicht von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) künftig die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt werden. "Straftätern mit doppelter Staatsbürgerschaft muss die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt werden können, wenn sie sich erheblich strafbar gemacht haben und damit in schwerwiegender Weise wesentliche Interessen unseres Gemeinwesens beeinträchtigen", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München. Dafür sei eine Grundgesetzänderung erforderlich. Als Beispiele nannte Herrmann schwere antisemitische Gewalttaten oder schwere Straftaten wie Mord oder Vergewaltigung.

Wer Derartiges verübe, solle sich nicht mehr auf die Privilegien der deutschen Staatsbürgerschaft berufen können, so Herrmann. Stattdessen müssten diejenigen, deren "weiterer Aufenthalt die Interessen unseres Gemeinwesens schwer beeinträchtigt", in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden können.

Die von der Ampel-Bundesregierung geplante Reform des Staatsangehörigkeitsrechts verschärfe den Handlungsbedarf, weil Einbürgerungen in Deutschland erheblich erleichtert und Doppelstaatsbürgerschaften zur Regel werden sollten, sagte Herrmann. Dessen Verabschiedung planten SPD, Grüne und SPD noch im ersten Halbjahr 2024. "Davon abgesehen, dass ich derzeit keinen Grund sehe, beim aktuell geltenden Staatsbürgerschaftsrecht etwas zu ändern: Mit der gleichen Verve muss sich die Bundesregierung nun aber auch damit beschäftigen, wie bei doppelten Staatsbürgerschaften die deutsche aberkannt werden kann."

Ohne die Änderung des Grundgesetzes drohe eine "deutliche Unwucht", sagte Herrmann. "Es darf für Doppelstaatler keinen Persilschein geben, dass ihnen die einmal erworbene deutsche Staatsangehörigkeit auf Lebenszeit garantiert ist, unabhängig davon, wie sehr sie durch schwere Straftaten unser Gemeinwesen schädigen."


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

1 Kommentare:


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Frank H.

am 19.11.2023 um 10:31

Sehr richtig. Wobei ich doppelte Staatsbürgerschaften ohnehin ungerecht finde - sie gewähren den Inhabern weltweit gesehen doppeltes politisches Gewicht, obwohl sie sich ja in gewisser Weise von ihrem Herkunftsstaat gelöst haben. Unwichtig ? Stellen wir uns nur den gerechtfertigten Aufruhr vor, wenn wir unseren Frauen nur noch eine halbe Stimme gäben. Oder von Erdogan fordern, dass 300000 Deutsche auch in der Türkei Wahlrecht bekommen. Gibt es eigentlich Auswertungen zur politischen Präferenz von Migranten ? Man könnte vermuten, dass hier linke Parteien auf ein neues Prekariat hoffen.



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