Zoff um Pflegeeinrichtung in Zwiesel

Buchban stellt Landrat Adam öffentlich an den Pranger


Vor dem Alten Pfarrhof hängt seit Sonntag ein Plakat, mit dem Plfegeunternehmer Buchban Landrat Adam an den Pranger stellt.

Vor dem Alten Pfarrhof hängt seit Sonntag ein Plakat, mit dem Plfegeunternehmer Buchban Landrat Adam an den Pranger stellt.

Eine neue Qualität ist im Streit zwischen dem Landauer Pflegeunternehmer Hans Buchban und Landrat Michael Adam erreicht. Buchban teilte in einer Pressemitteilung mit, dass er am Sonntag vor dem Alten Pfarrhof in Zwiesel eine Tafel aufgestellt hat, die Adam "an den Pranger" stellen soll.

Adam verhindere seit geraumer Zeit mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Genehmigung zur Umnutzung des Alten Pfarrhofs in eine ambulant betreute Wohngemeinschaft, erklärt Buchban. Die Pläne des Landauer Unternehmers, eine Intensiv-Pflegeeinrichtung im Alten Pfarrhof einzurichten, wurden vom Landratsamt bisher nicht genehmigt, da, so Landrat Adam damals, ein Lärmgutachten fehlte. "Vor fünf Monaten haben wir dieses TA-Lärmgutachten vorgelegt. Das Ergebnis: Das Jugendcafé ist nicht zu laut und die Umgebung um die soziale Einrichtung ist auch nicht zu laut. Bis heute haben wir noch keine Nachricht vom Landrat erhalten", steht auf der Tafel geschrieben. Stattdessen, so Buchban weiter, habe er ein Kaufangebot von einem Makler im Auftrag des Landratsamtes erhalten. Buchban lehnte ab und will an seinen Plänen festhalten.

Gutachten "völlig ungenügend"

"Herr Buchban behauptet, dass er vor fünf Monaten ein TA-Lärm-Gutachten eingereicht hat und seitdem auf Antwort wartet", so Landkreispressesprecher Heiko Langer und stellt fest, dass "diese Behauptung schlichtweg falsch ist." Richtig ist, dass das von Herrn Buchban vorgelegte Gutachten durch das Landesamt für Umwelt begutachtet und als völlig ungenügend und für das Verwaltungsverfahren als nicht geeignet angesehen wurde", so der Sprecher weiter. Nachdem mittlerweile zwei Rechtsverfahren bei Gericht anhängig sind - in einer Angelegenheit hat das Landratsamt vor dem Verwaltungsgericht Regensburg Recht bekommen - verkehre man mit Herrn Buchban nicht mehr direkt, sondern, wie in so einem Fall üblich, über die Gerichte.

Bereits im Januar 2015 hatte Hans Buchban mit einer ähnlich gelagerten Aktion seinem Ärger Luft gemacht. Damals bekam ein Anwohner in Landau auf einem Schild sein Fett weg.

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Ausführlich berichtet der Viechtacher Anzeiger am Dienstag, 26. April.