Der erste Schnee ist schon gefallen. Mit der weißen Pracht kommt aber nicht nur Winterspaß, sondern auch Arbeit auf uns zu: Schneeschippen.

Wenn man schon im Morgengrauen aufstehen muss, um sich körperlich zu betätigen, dann sollte zumindest das Equipment passen.

Darum habe ich mich auf den Weg zum Baumarkt gemacht, um mir ein paar verschiedene Schneeschaufeln zu besorgen.

Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich in meinem Leben bisher einen Gehweg von Eis und Schnee befreit habe. Ich bin also kein Experte, ich bin blutiger Anfänger.

Ein netter Herr im Baumarkt berät mich, er erzählt mir von verschiedenen Kanten. Ich denke, das habe ich verstanden: Es gibt Kunststoff, Blech und Holz.

Außerdem gibt es eine Schonkante, eine Sandwichkante und ein Combisystem. Damit kann ich nichts anfangen. Aber ich will ja auch nur einen Gehweg vom Schnee befreien und nicht selber eine Schaufel bauen. Was kann schon schiefgehen?

Also lade ich fünf Schneeschaufeln in meinen Kleinwagen und stelle sie zuhause erstmal in den Keller. Der erste Schnee lässt auf sich warten. Aber als es schneit, schneit es richtig.

Im Morgengrauen mache ich mich ans Schippen. Die verwunderten Blicke des Hausmeisters ignoriere ich. Es kommt schließlich nicht jeden Tag eine junge Frau mit Kamera und fünf Schneeschaufeln an und räumt ihm den Schnee vor der Schaufel weg.

Die erste Schaufel liegt angenehm in der Hand, sie ist leicht und wirkt stabil. Sie gleitet über das Pflaster, ohne dass ich viel Kraft aufwenden muss.

Außerdem ist sie recht leise, kaum unangenehmes Kratzen oder Quietschen. Und das Ergebnis sieht auch gut aus. Es ist kaum noch Schnee am Boden.

Für 29,99 Euro liegt die Schaufel im mittleren Preissegment.

Ich greife mir die nächste Schaufel und jetzt gibt's was auf die Ohren. Zwar lässt sich mit dem Alu-Teil auch recht mühelos Schnee entfernen, aber sie kratzt dann doch recht laut übers Pflaster.

Das Ergebnis kann sich auch bei dieser Schaufel sehen lassen.

Für 19,99 Euro ist diese Schaufel eher billig.

Der Klassiker kommt als nächstes dran, eine schlichte Holzschaufel für 15,99 Euro. Mir gefällt, dass sie leicht ist und gut in der Hand liegt.

Den Schnee entfernt sie auf ganz gut. Sie ist laut, aber bei weitem nicht so laut, wie die Schaufel aus Alu. Der Holzstiel fühlt sich nicht so kalt an, wie die restlichen Griffe. Da ich natürlich nicht an Handschuhe gedacht habe, ist das gerade ein großer Pluspunkt.

Als nächstes nehme ich die teuerste der Schaufeln unter die Lupe und werde maßlos enttäuscht. Die Schaufel räumt einfach keinen Schnee weg. Die Kante kommt nicht zwischen Schnee und Pflaster. Eher drückt die Schaufel den Schnee platt. Es entsteht eine kompakte und rutschige Platte. Das war dann doch eher kontraproduktiv. Ok, die Schaufel ist wohl eher dafür konzipiert, ein glattes Pflaster oder Fliesen beim Räumen nicht zu verkratzen. Das könnte schon funktionieren, aber ich habe gerade keine schneebedeckten Fliesen zur Hand. Ich frage mich ob überhaupt jemand genug schneebedeckte Fliesen hat, damit sich diese Schaufel lohnt.

Die letzte Schaufel besteht aus einem Stiel und einer Plastikschaufel. Der Stiel kann abgenommen und für andere Gartengeräte hergenommen werden. Ob das bei einem Stiel für 19,99 Euro wirklich eine Ersparnis ist, sei dem Urteil des Lesers überlassen.

Ich fange an, das letzte Stück Gehsteig vom Schnee zu befreien, Die ersten zwei Schaufeln gehen noch recht gut. Bei der dritten nehme ich etwas zu viel Schnee auf und die Schaufel wackelt etwas. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das die Verbindung zum Griff war, oder das Material der Schaufel selbst, aber große Lasten traue ich der Schaufel nicht zu.

Nach einer halben Stunde ist es dann endlich vorbei: Der Gehsteig ist frei, der Hausmeister, der in der Zeit mit seinem kleinen Traktor den kompletten Hof geräumt hat, schüttelt nochmal den Kopf, als ich mit meinen fünf Schaufeln wieder abziehe und ich bin durchnässt und durchgefroren. Ich habe zwar eine Schaufel gefunden, die mir gefällt, vom Schneeschippen lasse ich aber lieber doch erstmal wieder die Finger.