Über ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk darf sich die Stadt Bad Kötzting freuen: Der stark verschuldete Kurort bekommt Stabilisierungshilfe - und zwar in stolzer Höhe von 1,2 Millionen Euro.

Finanzminister Dr. Markus Söder überreichte am Freitag in Nürnberg an 2. Bürgermeister Wolfgang Pilz den Förderbescheid.

1,2 Millionen Euro Stabilisierungshilfe - dieser warme Geldregen ist willkommen in Zeiten von klammen Kassen. Rund 24 Millionen Euro Schulden hat die Stadt Bad Kötzting aktuell, im nächsten Jahr ist eine neue Kreditaufnahme unabdingbar. Auf einem ähnlich hohen Schuldenberg sitzt landkreisweit nur noch die Stadt Furth im Wald, die gestern einen noch üppigeren Förderbescheid in Höhe von 2,24 Millionen Euro erhielt. Übrigens, die Grenzstädter beantragen seit 2006/2007 Unterstützung vom Freistaat Bayern und erhielten jährlich eine kräftigende Finanzspritze in Höhe von einer bis zwei Millionen Euro.

In Bad Kötzting wurde dieser Antrag erstmals 2014 gestellt - auf Initiative von Bürgermeister Markus Hofmann. Da drängt sich doch die Frage auf: Warum nicht schon früher? "Das Geld bekommen wir sowieso nicht", war laut Aussage von Markus Hofmann bis dahin die gängige Meinung im Rathaus. Ob das stimmt? "Natürlich hätten auch wir Bedarfszuweisungen erhalten", ist 2. Bürgermeister Wolfgang Pilz überzeugt. "Es hat sich bloß keiner die Mühe gemacht und die Förderung beantragt oder es war keiner bereit, den unbequemen Weg zu gehen und zu sparen."

Und was passiert mit den 1,2 Millionen Euro? Eine Million fließt in die Schuldentilgung, ein Teil darf für Projekte verwendet werden. Und davon profitiert in diesem Fall die Jugend. Die Stadt Bad Kötzting hat entschieden, rund 30.000 Euro für einen neuen Skatepark zu investieren, der im nächsten Jahr vom Gewerbegebiet zum Haus der Begegnung umzieht.

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