Von Bombern und Fallrückzieher-Experten

Die fünf erfolgreichsten Torschützen der Bundesliga aller Zeiten


Sie haben Tore am Fließband erzielt, ihre Mannschaften zu Titeln geschossen und sich bis heute ewigen Ruhm verdient: Die Rede ist von Deutschlands besten Stürmern, den "Ballermännern" der Nation. Na klar: An erster Stelle ist Gerd Müller zu nennen, der insgesamt 365 Mal in der Bundesliga einnetzte und somit fast in jedem Spiel, das er bestritt, einen Treffer erzielte. Doch nicht nur der Ex-Bayern-Stürmer hat richtig oft ins Schwarze getroffen.

Platz 1: Gerd Müller, Bilanz: 356 Tore in 427 Spielen, Schnitt: 0,85 Tore pro Spiel

"Dann macht es bumm, ja und dann kracht's
 - und alles schreit: der Müller macht's." Das ist der bekannte Refrain des gleichnamigen Liedes, das Deutschlands Bomber der Nation Gerd Müller gesungen hat. Bis heute gilt der Bundesliga-Rekordtorschütze des FC Bayern für viele als bester Stürmer aller Zeiten, auch wegen seiner perfekten Körperbeherrschung und seiner Fähigkeit zur Antizipation. Sein Markenzeichen: die Drehung auf engstem Raum mit überraschendem Torabschluss. Bestes Beispiel ist sein - wie er selbst sagt - "wichtigstes Tor", der Treffer im WM-Finale 1974 zum Sieg gegen die Niederlande. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der gebürtige Nördlinger an Alzheimer leidet.

Platz 2: Klaus Fischer, Bilanz: 268 Tore in 535 Spielen, Schnitt: 0,50 Tore pro Spiel

Die 108. Spielminute im WM-Halbfinale 1982 zwischen Deutschland und Frankreich läuft. Es folgt: eine Flanke von Pierre Littbarski, ein Kopfball von Horst Hrubesch - und dann? Einer der größten Momente der deutschen Fußballgeschichte: Klaus Fischer liegt unnachahmlich in der Luft und drischt die Kugel mit einem sehenswerten Fallrückzieher zum 3:3 in die Maschen. Es war sein wohl berühmtestes Tor von den Hunderten, die er erzielt hat. Die meisten gelangen dem gelernten Glasbläser aus Lindberg bei Regen für Schalke 04. Heute betreibt Fischer eine Fußballschule, die des Öfteren auch bei Vereinen in der Region gastiert.

Platz 3: Jupp Heynckes, Bilanz: 220 Tore in 369 Spielen, Schnitt: 0,60 Tore pro Spiel

"Oft sind herausragende Spieler keine herausragenden Trainer, Jupp Heynckes ist der beste Beleg für das Gegenteil", sagte Günter Netzer einst über seinen Weggefährten und den einstigen Mitspieler Jupp Heynckes bei Borussia Mönchengladbach. Und in der Tat: Der als aktiver Spieler agile, vielseitige und extrem torgefährliche Stürmer, der in den 70ern unzählige Titel einheimste, erlebte in seiner Trainerkarriere weitere Höhepunkte. Unter anderem ist er der einzige Fußballlehrer, der beim FC Bayern das Triple gewinnen konnte. 2013 feierte er mit den Münchnern den Gewinn der Champions League, des DFB-Pokals und der Meisterschaft - die Krönung von Heynckes' Laufbahn.

Platz 4: Manfred Burgsmüller, Bilanz: 213 Tore in 447 Spielen, Schnitt: 0,48 Tore pro Spiel

Der gebürtige Essener "Manni" Burgsmüller ist bis heute Rekord-Torschütze von Borussia Dortmund. Torschützenkönig in der Bundesliga wurde er aber trotz seiner zahlreichen Tore nie. Er spielte bis ins hohe Alter, für die Nationalmannschaft bestritt er aber nur drei Spiele. 1978 wurde er von Helmut Schön nicht zur WM eingeladen, weil ihn der Bundestrainer mit 29 Jahren für "zu alt" hielt. Nach seiner aktiven Karriere wechselte Burgsmüller übrigens zum American Football, wo er sogar noch mit 51 Jahren mit dem Ei in der Hand rannte.

Platz 5: Ulf Kirsten, Bilanz: 181 Tore in 350 Spielen, Schnitt: 0,52 Tore pro Spiel

Ulf Kirsten gilt bis heute als einer der besten Stürmer der 90er Jahre. Der gebürtige Dresdner schaffte bei Bayer Leverkusen den Sprung in die Bundesliga und erzielte für den Werksverein Tore am Fließband. Kirsten - ein Strafraumstürmer und "Knipser" - ist bis heute Idol im Osten der Bundesrepublik und engagiert sich für seinen Heimatverein Dynamo Dresden. Sein ehemaliger Nationaltrainer in der DDR, Eduard "Ede" Geyer, bringt die Spielweise von Kirsten auf den Punkt: "Dort, wo andere den Fuß wegziehen, geht Kirsten mit dem Kopf hin."