Vom Iglu bis zum Rachelsee

Das sind die sieben stillsten Orte Bayerns


Die Iglus in der Nähe von Pfronten gehören zu den stillsten Orten in Bayern.

Die Iglus in der Nähe von Pfronten gehören zu den stillsten Orten in Bayern.

Einfach mal weiß-blau machen: In Bayern gibt es viele besinnliche und ruhige Orte zum Ausspannen - vom Iglu übers Kloster bis zu abgelegenen Naturlandschaften.

Der Freistaat setzt auf Entschleunigung und Stille: Mit der neuen Marke "Stade Zeiten" sollen verstärkt Ruhe suchende Touristen angesprochen werden. Beim Bayerischen Tourismustag am Montag in Nürnberg wurde die dazugehörige Internetseite freigeschaltet. "Wir müssen Antworten geben auf die wachsende Nachfrage nach Rückzugsmöglichkeiten", sagte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU).

Der Geschäftsführer der Marketinggesellschaft der bayerischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft, Martin Spantig, ergänzte: "Viele Regionen in Bayern sind immer noch sehr spirituell geprägt, und gerade die ländlichen Räume ermöglichen den Gästen die Stille zu fühlen und ihre eigene Mitte wieder bewusster wahrzunehmen". Wer eine Auszeit braucht, ist an diesen sieben der besinnlichsten und ruhigsten Orte Bayerns genau richtig:

Ab ins Kloster:
Viele Klöster bieten die Möglichkeit, für einige Tage am Klosterleben teilzuhaben. Und jedes Jahr kommen neue hinzu. In Franken öffnen die Brüder des Klosters Schwarzenberg von Dezember an ihre Räume für Ruhesuchende. Gäste können sich während des Aufenthalts der Gebets- und Gottesdienstgemeinschaft anschließen.

Einfach mal abhängen:
Nichts für Menschen mit Höhenangst ist dieser ruhige aber ebenso außergewöhnliche Ort. In einem Waldseilgarten im Landkreis Ostallgäu kann man ein Bett direkt an einer der senkrechten bis überhängenden Felswände aufbauen. Mit Seil, Bett und Verpflegung im Gepäck geht es bergauf, um dann auf der freischwebenden Liege bis zu 300 Meter über der Erde Quartier für die Nacht zu beziehen.

Einsamkeit im Rachen des Todes:
Für Angsthasen ist dieses Relikt der Eiszeit nichts. Dafür ist es am Rachelsee sehr still. Der See am Fuße des Großen Rachel ist der stillste Bayerwaldsee und nur zu Fuß zu erreichen. Er wird von einer steilen Wand überragt. Viele Sagen gibt es um den geheimnisvollen See. Eine geht so: Der See ist ein Rachen des Todes, in dessen Tiefe die Verdammten hausen.

Nichts für Warmduscher:
Wer schnell friert, sollte um diesen Ort einen großen Bogen machen. In Pfronten gibt es Iglus im Nirgendwo - außer dem Knirschen des Schnees ist hier nichts zu hören. Nach einer Schneeschuhwanderung müssen die Gäste ihre Iglus selbst bauen. Frostbeulen holt sich trotzdem niemand, denn unabhängig von der Außentemperatur hat es im Inneren eines Iglus leicht über null Grad.

Entspannen im Funkloch:
Auch am ruhigsten Ort der Welt ist die Versuchung groß, doch einmal einen Blick aufs Smartphone zu werfen. Doch finden sich in Bayern zahlreiche Orte, zu denen Funkwellen erst gar nicht vordringen. Der Bayerische Rundfunk suchte im vergangenen Jahr solche Gegenden. Glaubt man den Antworten der Hörer, dann sind die Örtchen Oberfellendorf, Schefstall und Reichmannshausen echte Funklöcher mit null Empfang.

Wohnen unterm Kirchendach:
Auch in Engfurt heißt das Zauberwort Einsamkeit. In der am Pilgerweg nach Altötting gelegenen Klausenkirche gibt es ein kleines Wohnhaus direkt unter dem Dach des Kirchleins mit Holzböden und Stuckdecken. Den Einsiedlern stehen ein uriger Kräutergarten und ein Backhäusl zur Verfügung.

Was ist ein Handy:
Wer auf diesem Bauernhof in Niederbayern Begriffe wie Handy oder Internet in den Mund nimmt, wird nur fragende Blicke ernten. Denn die Gäste dieses Domizils im Landkreis Regen begeben sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Beim Seminar "Heute leben wie damals" geht es zurück in die Welt vor 1930. Mit Hilfe eines Rollenspiels finden sich die bis zu zehn Teilnehmer auf Tilli's Hof in der damaligen Hofgemeinschaft wieder.