Vilsheim/München

Von Niederbayern auf die Secret Fashion Show


Mit diesem Outfit bekam Nicole Müller bei der Secret Fashion Show in München viel Lob.

Mit diesem Outfit bekam Nicole Müller bei der Secret Fashion Show in München viel Lob.

Nicole Müller aus Vilsheim (Landkreis Landshut) ist jung, hübsch und arbeitet seit einigen Jahren nebenbei als Model. Am 10. Oktober war sie sogar bei der Secret Fashion Show in München dabei. Idowa hat mit der 23-Jährigen über ihren Auftritt gesprochen.

Hallo Nicole, als Model muss man sich selbst ja immer möglichst gut in Szene setzen. Also: Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Nicole Müller: Ich bin eigentlich total unkompliziert, sehr offen, neugierig und privat überhaupt kein Modepüppchen. Daheim laufe ich auch gerne mal ungeschminkt oder in Jogginghose herum. Ich schlüpfe eigentlich immer nur beim Modeln in eine Rolle - zuhause bin ich das genaue Gegenteil.

Und wie bist du zum Modeln gekommen?

Nicole Müller: Dazu muss ich sagen, dass ich mich früher immer vor Fotos gedrückt habe. Sobald meine Mama die Kamera für ein Familienfoto gezückt hat, habe ich mir die Hände vors Gesicht gehalten oder mich umgedreht. (lacht) Aber irgendwann fand bei mir ein Umdenken statt. Ich dachte mir: Was ist so schlimm daran, ein paar schöne Bilder zu machen? Mit 19 habe ich dann zum ersten Mal bei Facebook einen Aufruf in einer Model-Gruppe gestartet. Ich habe auch ein paar Rückmeldungen bekommen und schließlich kam sogar ein Shooting zustande. Davon war ich auch total begeistert. Trotzdem habe ich das Modeln danach wieder eine Weile schleifen lassen, weil ich gemerkt habe, dass es doch recht viel Zeit beansprucht. Man muss da schon voll dahinter sein. Seit zwei, drei Jahren mache ich neben meiner Arbeit aber wieder mehr. Seit letztem Jahr geht es vor allem mit den Shootings bergauf.

Was war der Auslöser dafür?

Nicole Müller: In meinem Fall war das "einschneidende Erlebnis" ein Fotograf: Gökhan Güler aus Hallbergmoos. Die Bilder von meinem ersten Shooting mit ihm sind wahnsinnig gut geworden. Das war ein sogenanntes "White-Wall-Shooting". Sprich: Du hast eine weiße Fotoleinwand, in die ein Schlitz für den Kopf geschnitten wird. Der Fokus liegt dann nur auf dem Kopf, nicht auf dem Körper. Das hat das Ganze sehr interessant gemacht. Da habe ich auch zum ersten Mal richtig gemerkt, was man alles aus Fotos rausholen kann. Was es da für ein Potenzial gibt. Und davon wollte ich mehr. Das war für mich der Anreiz, das Modeln wieder intensiver zu verfolgen. Ohne Gökhan wäre ich heute wahrscheinlich nicht da, wo ich bin.

Und was genau gefällt dir am Modeln so gut?

Nicole Müller: Die Verwandlung. Egal welches Shooting, du siehst immer anders aus. Ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht, was von mir präsentiert wird und wie ich in Szene gesetzt werde. Dazu kommt bei mir noch der Reiz, immer besser zu werden. Und diese Verbesserung siehst du dann eben am Ende auf den Bildern. Das ist ein schönes Gefühl.

Vor Kurzem warst du ja auch bei der Secret Fashion Show in München. Was ist denn so secret daran? Was unterscheidet sie von anderen Fashion Shows?

Nicole Müller: Es sind zwölf Designer beteiligt und natürlich weiß man auch davor, welche es sind. Aber man weiß nicht genau, was sie präsentieren. Darum das "secret". Die Designerin Maria-Theres Plachy aus Wien, für die ich gelaufen bin, hatte zum Beispiel das Thema Häkel- und Strick-Unikate. Woran würdest du da als Erstes denken?

An meine Oma.

Nicole Müller: Genau. (lacht) Daran würde wohl jeder zuerst denken. Aber als unsere Show losging, waren alle baff. Das war schon sehr extravagant und sexy. Wir haben danach auch sehr viel Lob bekommen. Viele haben gesagt, dass wir ein Highlight des Abends waren. Zum Beispiel ist auch der Schauspieler und Moderator Tom von der Isar extra auf mich zugekommen, hat mein Outfit gelobt und um ein gemeinsames Foto gebeten. Da fühlt man sich dann schon geehrt.

Wie kam es denn dazu, dass du bei der Secret Fashion Show mitlaufen durftest?

Nicole Müller: Maria-Theres Plachy hat auf Facebook nach Models gesucht und ich habe mich einfach mal beworben. Wir kannten einander davor nicht, aber ich hatte Glück und habe dann auch tatsächlich eine Zusage bekommen.

Und wie hat es dir gefallen?

Nicole Müller: Es war natürlich sehr aufregend. Ich und die anderen Models, die für Maria gelaufen sind, haben uns an diesem Tag ja zum ersten Mal gesehen. Wir waren acht Mädels und ich glaube, wir waren auch das harmonischste Team. Bei den anderen Teams habe ich das schon immer wieder mal am Rande mitbekommen, dass es Zickereien gab. Aber bei uns lief alles total ruhig ab. Wir haben uns verstanden und hatten einfach unseren Spaß. Und für mich persönlich war es natürlich eine tolle Erfahrung, mal bei so einem Event dabei zu sein.

Was ist dir am stärksten in Erinnerung geblieben?

Nicole Müller: Der Moment, als ich zum ersten Mal auf die Bühne ging. Wenn du aufgerufen wirst und weißt: Alle schauen jetzt gleich auf dich, das ist dein Moment. Genieß ihn.

Ist man da nicht nervös?

Nicole Müller: Nein. Vielleicht kurz davor, aber sobald du die Bühne betrittst, ist die Nervosität weg.

Kannst du dir vorstellen, irgendwann beruflich zu modeln? Oder möchtest du das eher weiter als Hobby betreiben?

Nicole Müller: Ich glaube, keine Frau würde Nein sagen, wenn sie hauptberuflich modeln könnte. Mein Ziel ist auf jeden Fall, weiter zu kommen und größere Shootings an Land zu ziehen. Aber das braucht eben auch viel Zeit und Geduld. Was auch klar ist: Die Model-Branche ist hart umkämpft. Es gibt so viele schöne Frauen. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du herausstechen. Das ist eine Herausforderung.

Was hältst du eigentlich von Model-Shows wie etwa Germany's Next Topmodel?

Nicole Müller: Gar nichts. Ich finde solche Shows nicht gut, denn die Jugend nimmt sich daran oft ein großes Beispiel. Und für junge Menschen sind das meiner Meinung nach sehr schlechte Vorbilder. Sie denken dann, sie müssten immer top gestylt sein und beim Essen aufpassen. Man sieht es auch hier. Wie laufen denn die Jugendlichen in Landshut heute herum? Viel zu stark geschminkt und das in einem Alter, in dem ich zum Beispiel noch gar nicht an Schminke gedacht habe. Dazu bauchfrei, auch wenn es kalt ist - und dann wundern sie sich, wenn sie krank werden.

Bestandteil solcher Shows sind ja oft auch besonders spektakuläre Shootings - z.B. mit Tieren oder Unterwasser-Aufnahmen. Würdest du so etwas auch machen? Oder sagst du da eher "Nein, danke"?

Nicole Müller: Generell bin ich schon sehr experimentierfreudig - solange ich es mir zutraue. Ich weiß jetzt zum Beispiel nicht, ob ich für ein Foto von einer Klippe springen könnte, da ich ein bisschen Höhenangst habe. Das wäre wahrscheinlich eine Moment-Entscheidung, ob ich es mache oder nicht. Aber sonst bin ich schon eigentlich offen für alles. Einzige Ausnahme: Nacktaufnahmen. Das mache ich nicht.

Letzte Frage: Welche Ratschläge würdest du jungen Models mit auf den Weg geben?

Nicole Müller: Gebt Obacht bei der Auswahl der Fotografen und schaut euch im Vorfeld deren Arbeiten an. Hier gibt es leider auch einige schwarze Schafe. Ich habe zum Beispiel zu jedem Shooting bei einem Fotograf, den ich noch nicht kannte, eine Begleitperson mitgenommen. Meistens meinen Mann. Der steht da komplett hinter mir und ich bin auch immer froh, wenn er dabei ist. Und ansonsten: Man sollte sich selber treu bleiben, mit Vernunft an die Sache rangehen und dabei trotzdem Spaß haben. Nichts erzwingen - sonst funktioniert es nicht.

Info:
Weitere Bilder von Nicole finden Sie auch auf ihrer Facebook-Page unter https://www.facebook.com/NicoleJasminM/

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Am Modeln gefällt ihr vor allem die Verwandlung. Kein Shooting gleicht dem anderen.

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Die 23-Jährige ist dabei auch sehr experimentierfreudig und für Neues offen.

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Ihr Ziel ist es, in Zukunft noch mehr Shootings an Land zu ziehen und ihre Model-Karriere weiter aufzubauen.