Vilsbiburg

Suff-Fahrt in den Abgrund


Sternhagelvoll und ohne Führerschein am Steuer: und das ist das Resultat. Der schwere Unfall ereignete sich am Montagnachmittag auf der B388 bei Vilsbiburg. Ein 57-jähriger Mann ringt seither mit dem Tod.

Sternhagelvoll und ohne Führerschein am Steuer: und das ist das Resultat. Der schwere Unfall ereignete sich am Montagnachmittag auf der B388 bei Vilsbiburg. Ein 57-jähriger Mann ringt seither mit dem Tod.

Von Redaktion idowa

Manche lernen's nie. Und setzen dabei noch das Leben anderer Menschen leichtfertig aufs Spiel. Was sich jedoch ein 44-jähriger Pole innerhalb von nur zwei Tagen in Vilsbiburg (Kreis Landshut) leistete, spottet jeder Beschreibung.

Der 44-Jährige ist bei der Vilsbiburger Polizei längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Seit Jahren wird er regelmäßig ohne Führerschein am Steuer erwischt, meistens ist er dabei zusätzlich noch betrunken. Am gestrigen Sonntagnachmittag war es mal wieder so weit. Gegen 14.40 Uhr kontrollierte eine Streife der Vilsbiburger Polizei auf der Staatsstraße 2083 bei Gerzen einen Toyota. Am Steuer des Wagens: der 44-jährige Pole - immer noch ohne Führerschein, schon wieder betrunken. Ein entsprechender Alkoholtest bestätigte das. Von Reue allerdings auch diesmal keine Spur. Im Gegenteil: der Schluckspecht schimpfte wie ein Rohrspatz und ging auf die Beamten los. Daher ging's für das Vögelchen nach der Blutentnahme im Krankenhaus direkt in die Ausnüchterungszelle. Sein Autoschlüssel wurde sichergestellt, eine Anzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr und Fahren ohne Fahrerlaubnis gestellt - nicht die ersten Anzeigen dieser Art für den Unbeirrbaren.

Denn sie wissen nicht, was sie tun - Teil 2: knapp 24 Stunden später war der 44-jährige Pole buchstäblich wieder auf der Piste. Und diesmal hatte er sich Verstärkung mitgenommen. Ein 57-jähriger polnischer Freund auf dem Beifahrersitz. Beide waren sternhagelvoll. Unterwegs waren sie womit? Mit dem Toyota, den der Schluckspecht schon am Vortag bei Gerzen hatte abstellen müssen. Doch wie war das überhaupt möglich? Denn der Schlüssel für den Toyota lag ja noch bei der Polizeiinspektion. Doch davon ließ sich der Unverbesserliche nicht abhalten. Nachdem er am Montagmorgen die Ausnüchterungszelle verlassen hatte, ging's offenbar gleich direkt wieder zum "tanken". Vollgetankt wurde aber nicht der Toyota, sondern die eigenen Körper. Das Auto selbst hatte sich der 44-Jährige für die Sauftour offenbar mit einem Zweitschlüssel postwendend wiedergeholt.

Doch das sollte diesmal fatale Folgen haben. Denn gegen 15.20 Uhr schoss der Toyota in einer langgezogenen Linkskurve über den Fahrbahnrand der B388 bei Vilsbiburg. Dort krachte das Auto in die Böschung eines Feldes. Der 57-jährige Beifahrer wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Er musste durch die Feuerwehren Vilsbiburg und Wolferding mit der Rettungsschere aus dem Wrack befreit und anschließend mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum Regensburg geflogen werden.

Der Toyota war durch den Unfall nicht nur völlig demoliert, er glich im Innenraum auch einem Spirituosen-Laden. Überall waren Flaschen verteilt. Besonders erschreckend: der 44-jährige Mann ließ seinen schwer verletzten Begleiter einfach in dem Wrack zurück und beschloss stattdessen, sich zu Fuß aus dem Staub zu machen. Weit kam er allerdings nicht. Denn beherzten Ersthelfern gelang es, ihn aufzuhalten und ihn bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Gegenüber den Beamten gab er an, gar nicht gefahren zu sein, sondern ein ihm nicht bekannter Mann, der nun spurlos verschwunden sei. Sämtliche Ersthelfer widerlegten diese Aussage jedoch und identifizierten den 44-Jährigen als Fahrer.

Der anschließende Alkoholtest ergab auch diesmal wenig überraschend einen sehr hohen Wert. Angesichts seiner Vorgeschichte wurde der 44-Jährige jedoch diesmal vorläufig festgenommen und bei der Polizei Vilsbiburg in einer Zelle einquartiert. Am Dienstag soll dann entschieden werden, wie weiter mit ihm verfahren wird.

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