Vilsbiburg/Bayern

Wieder gegen Tierschutzgesetz verstoßen - auch Vilsbiburger Schlachthof dabei


Mehrere bayerische Schlachthöfe sollen zum wiederholten Mal gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben.

Mehrere bayerische Schlachthöfe sollen zum wiederholten Mal gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben.

Von Redaktion idowa

Mehrere bayerische Schlachthöfe sollen nach Medienrecherchen zum wiederholten Mal gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben. Davon betroffen soll auch der Mottinger Hof in Vilsbiburg sein.

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" und des Bayerischen Rundfunks (BR) vom Donnerstag seien Schweine vor ihrer Schlachtung nicht erfolgreich betäubt worden. Dadurch hätten die Tiere in mehreren Betrieben den tödlichen Schnitt in die Halsschlagader bei Bewusstsein erlebt. Bereits im Frühjahr hatte eine anonymisierte Studie zum unzureichenden Tierschutz bei der Schweineschlachtung für Aufsehen gesorgt. In einigen der damals bemängelten Betriebe machten die Reporter nach eigenen Angaben nun erneut Verstöße aus.

Bei einer Kontrolle im Jahr 2014 im Mottinger Hof wurden Mängel im Tötungsprozess der Tiere erkannt und laut Aussage des Familienbetriebs umgehend behoben. Unter anderem wurden Mitarbeiter umfangreich geschult und Betäubungsgeräte nach den neuesten technischen Standards erworben. "Die damaligen Vorgaben des Veterinäramtes Landshut erfüllen wir und setzen konsequent alle Ratschläge der Ämter im Hinblick auf das Tierwohl um!", heißt es in der Pressemitteilung des Mottinger Hofs.

Ob der Hof erneut gegen das Tierschutzgesetzes verstoßen hat, ist bislang unklar. Bekannt ist, dass sich der Betrieb durch die externe und unabhängige Zertifizierungsstelle "QAL GmbH" zusätzlich zu den behördlichen Kontrollen einer umfangreichen Qualifizierung unterzogen hat. Dabei hat er bei der Einhaltung der Anforderungen des QS-Systems für Fleisch und Fleischwaren in Schlachtung/Zerlegung die Stufe 1 erhalten. Diese Stufe ist die höchste von drei möglichen Qualitätsstufen.

Bayerns Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf (CSU) hatte nach Veröffentlichung der Studie betont, die Mängel seien "umgehend abgestellt" worden. Nun habe das Ministerium entgegen früherer Aussagen "vereinzelt erneut gravierende Mängel" eingeräumt, hieß es in den Berichten.