Umkämpfte Partie

Tigers kassieren Mannheimer Siegtreffer in doppelter Unterzahl


Straubing und Mannheim lieferten sich am Freitag eine torreiche Partie.

Straubing und Mannheim lieferten sich am Freitag eine torreiche Partie.

Von Felix Hüsch

Um vorerst im Playoff-Rennen zu bleiben, wäre ein Sieg der Straubing Tigers gegen die Adler Mannheim nicht verkehrt gewesen. Die Gäste, für ihren Teil, wollten verhindern, den Anschluss an die Wolfsburger auf Rang drei zu verlieren.

Im ersten Drittel machten zunächst die Mannheimer Druck, bevor Straubing stärker wurde und nach dem 1:0 durch Thomas Brandl Rückenwind bekam. Nach ein paar guten Chancen der Tigers stand Mike Hedden gleich mehrmals im Fokus. Erst tauchte er frei vor Adler-Goalie Youri Ziffzer auf und scheiterte. Wenig später gab es Penalty für Straubing, Hedden trat an und blieb an Ziffzers Schonern hängen. Doch wiederum ein paar Minuten darauf bekam der Kanadier die Scheibe vor dem Slot und lupfte sie aus der Drehung am Schlussmann der Gäste vorbei. Die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Mit exakt denselben Laufwegen schafften die Adler den Ausgleich durch Garrett Festerling. So ging es auch in die Kabine.

Mannheim legt nach

Einen munteren Neustart zeigten beide Teams nach der Pause. Erst konnte Ziffzer einen Straubinger Schuss gerade so mit dem Schlägerende parieren, dann starteten die Gäste eine lange Druckphase mit vielen Möglichkeiten. Auch der rechte Pfosten hinter Climie verhinderte den Ausgleich. Mannheim zeigte phasenweise sein bestes Eishockey im Mitteldrittel und kam immer wieder gefährlich vor das Tigers-Tor. In erster Linie war es Climie, der dafür sorgte, dass auf der Anzeigetafel noch kein 2:2 stand. In der 30. Minute fiel der Ausgleich trotzdem. Ein Schuss von Matthias Plachta wurde unhaltbar abgefälscht und schlug unten links ein. Straubing war ein paarmal in Überzahl und spielte diese prinzipiell nicht schlecht. Lediglich der platzierte Abschluss fehlte. Den hatte gegen Ende eines Powerplays Jeremy Williams auf dem Schläger, nachdem er im Alleingang drei Mann hatte aussteigen lassen.

Das Kuriose an der Partie war, dass nach einem Tor immer die jeweils andere Mannschaft wieder in Tritt kam und Chancen am Fließband hatte. Denis Reul markierte den erneuten Ausgleich - dann schnupperten die Tigers wieder an der Führung. Vor allem Williams hatte noch nicht genug und brachte das Mitchell-Team wieder in Front. Zuvor war ein Mannheimer an der Bande ausgerutscht und von Maury Edwards umkurvt worden. Zwei auf eins blieb dessen Querpass zunächst am Verteidiger der Gäste hängen. Williams bekam aber den entscheidenden Nachschuss. Doch, wie sollte es anders sein, die Adler legten den Schalter wieder um und glichen durch Plachta aus.

Spielqualität lässt nach

Trotz der nach wie vor bestehenden Brisanz wurde es im letzten Abschnitt etwas ruhiger. Die Angriffe der beiden Teams waren nicht mehr ganz so zwingend und die Aktionen wurden insgesamt fahriger. Immer mehr Szenen spielten sich im mittleren Drittel des Spielfelds ab. Näher am fünften Tor waren aber die Mannheimer. Straubings Defensive hatte es nicht leicht, standzuhalten. Der Straubinger Genickbruch war eine doppelte Unterzahl wenige Minuten vor Schluss. 51 Sekunden lang saßen Adam Mitchell und Steven Zalewski gemeinsam hinter der Bande. Das nutzten die Adler letztlich zum Siegtreffer. Dylan Yeo und Mike Hedden bekamen am Ende von den Schiedsrichtern noch jeweils eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe aufgebrummt.

Mannheim-Trainer Sean Simpson war froh, dass seine Mannschaft sich nach dem 0:2 zurückgekämpft und somit den Weg ins Spiel gefunden hatte. "Am Ende hatten wir dann aber auch das Glück auf unserer Seite", sagte er mit Blick auf die beiden umstrittenen Zeitstrafen gegen Yeo und Hedden. Larry Mitchell analysierte den Spielverlauf Tor für Tor und machte klar, worauf es ihm im Vorfeld angekommen war: "Ziel war es, den Gegner durch starkes Forechecking unter Druck zu setzen. Das ist uns auch bedingt gelungen." Hinsichtlich der Ereignisse in den letzten drei Minuten, hielt der Tigers-Trainer sich verbal zurück, auch wenn ihm seine Sicht der Dinge am Gesicht abzulesen war.

Straubing Tigers - Adler Mannheim: 4:5 (2:1/2:3/0:1)
Tore: 1:0 (06:21) Brandl (Hedden); 2:0 (11:15) Hedden (Brandl, Mitchell); 2:1 (13:40) Festerling (Raedeke, Ullmann); 2:2 (29:42) Plachta (Akdag, Maginot); 3:2 (31:52) Williams; 3:3 (33:44) Reul (Goc, Kolarik); 4:3 (38:40) Williams (Edwards); 4:4 (39:37) Plachta (Goc, Ullmann); 5:4 (58:38) Kolarik

So spielten die Tigers: Climie (Filimonow, Pätzold) - Edwards, Jobke, Renner, Yeo; Bettauer, Sullivan - Williams, Timmins, Connolly; Mitchell, Brandl, Hedden; Oblinger, Zalewski, Whitmore; Röthke, Loibl, Hartl

So spielten die Adler: Ziffzer (Patnkowski) - Reul, Goc; Bittner, Richmond; Maginot, Akdag, Höfflin - Kolarik, Goc, Adam; Ullmann, Raedeke, Plachta, Tardif, Festerling, Sparre, Kink, Joudrey, Arendt