Türkei

Anschlag auf Kontrollpunkt der Polizei – Elf Tote


Von Redaktion idowa

In der türkischen Stadt Cizre, nahe der syrischen und irakischen Grenze, ist ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen vor einem Kontrollpunkt der Polizeiexplodiert. Das berichtete der englische Nachrichtensender BBC am Freitagmorgen. Dabei sind mindestens elf Polizisten getötet worden.

Weitere 78 Menschen wurden nach ersten Angaben der Behörden verletzt. Während der Kontrollen der Polizei sei ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen explodiert, teilte das Gouverneursamt der Provinz Sirnak mit. Die Behörde sprach von einem Anschlag der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Die Explosion ereignete sich gegen 7 Uhr Ortszeit. Auf Bildern ist ein mehrstöckiges Gebäude zu sehen, das in Trümmern liegt. Wer den Anschlag begangen hat, ist noch nicht völlig klar. In türkischen Medien wird die PKK als verantwortlich bezeichnet.

Der mit Sprengstoff beladene Lastwagen explodierte an einem Kontrollpunkt nur etwa 50 Meter vor dem Gebäude der Bereitschaftspolizei am Stadtrand von Cizre. Das dreistöckige Polizeigebäude glich nach der Detonation einer Ruine, wie Fernsehbilder zeigten. Ein Materiallager stand in Flammen. Die Behörden sprachen umgehend von einem Anschlag der verbotenen kurdische Arbeiterpartei PKK.

Erst am Vortag war im Nordosten des Landes der Konvoi eines Spitzenpolitikers der Opposition angegriffen worden. Dabei wurden drei Soldaten verletzt, einer von ihnen tödlich. Der Politiker Kemal Kilicdaroglu, Vorsitzender der Mitte-Links-Partei CHP, blieb bei dem Anschlag in der Nordostprovinz Artvin unversehrt.

Der neue Anschlag auf die Polizei in Cizre reiht sich ein in eine Terrorwelle, die das Land derzeit erschüttert. Vor einer Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter mit einem Auto vor dem Polizeipräsidium der Stadt Elazig in die Luft gesprengt und drei Polizisten mit in den Tod gerissen, Dutzende Menschen wurden verletzt.

Beim schlimmsten Terroranschlag der vergangenen Tage waren in Gaziantep im Südosten der Türkei mehr als 50 Teilnehmer einer kurdischen Hochzeitsfeier getötet worden. Für diese Attacke machte die Türkei die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich. Drei Tage nach dem Anschlag in Gaziantep überquerte die türkische Armee die Grenze nach Nordsyrien und nahm zusammen mit Kämpfern der Freien Syrischen Armee die seit gut zwei Jahren vom IS kontrollierte syrische Grenzstadt Dscharablus ein.