Trotz Außenseiterrolle

Rote Raben wollen in Münster punkten


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Vier Tage nach dem umkämpften Challenge Cup-Rückspiel in Wiesbaden, das mit einem 2:3 und damit dem Achtelfinal-Aus endete, sind die Roten Raben wieder in der Bundesliga gefordert: Am Sonntag um 14.30 Uhr gastieren sie beim aktuellen Tabellendritten USC Münster und sehen sich dabei in der Außenseiterrolle, wie Trainer Jonas Kronseder sagt: "Münster ist klar der Favorit - aber wir wollen punkten, um in der Tabelle dranzubleiben."

Nach wie vor hat das Kronseder-Team mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen, im Vilsbiburger Lazarett herrscht in diesen Tagen ein Kommen und Gehen. Die Grippe, die schon Liana Mesa Luaces und Tess von Piekartz außer Gefecht gesetzt hatte (beide sind inzwischen wieder an Bord), hat jetzt auf Roslandy Acosta und Emani Sims übergegriffen. Coach Kronseder hofft, dass es ihnen bis zur Abfahrt nach Münster am Samstag bzw. bis zum Spiel am Sonntag besser geht. Nikol Sajdova fällt mit ihrem Bänderriss ohnehin aus.

Immerhin konnte die zuletzt wegen einer Handgelenkverletzung fehlende Kirsten Knip wieder leicht ins Training einsteigen, ihr Einsatz schon in Münster ist aber unwahrscheinlich. Angesichts der angespannten Personalsituation haben sich die Raben-Verantwortlichen noch einmal auf dem Transfermarkt umgesehen; eine kurzfristige Neuverpflichtung liegt im Bereich des Möglichen.

In Münster muss es aber in jedem Fall der bestehende Kader der Vilsbiburgerinnen richten. Dass es schwer wird, in der traditionsreichen Sporthalle am Berg Fidel zu punkten, ist Jonas Kronseder bewusst. Nach zuletzt drei Fünf-Satz-Partien innerhalb einer Woche (zweimal 2:3 gegen Wiesbaden im Challenge Cup, dazwischen 3:2 in der Liga gegen Aachen) gebe es schon einen gewissen Substanzverlust im Team, vor allem auch, weil die Personaldecke momentan so dünn sei. "Das zehrt natürlich an den Kräften", so der Chefcoach.

Dazu kommt: Gegner Münster hat sich heuer in der Spitzengruppe der Bundesliga zurückgemeldet. Als Tabellendritter führt die Truppe von Trainer Andreas Vollmer das eng gestaffelte Verfolgerfeld des Spitzenduos Dresden/Schwerin an und wird alles daran setzen, um diese gute Ausgangsposition für die Playoffs zu verteidigen. Letztes Wochenende brachte der USC das Kunststück fertig, 6 wertvolle Bundesliga-Punkte in nur 21 Stunden zu holen: Am Samstag gewann Münster erwartungsgemäß mit 3:0 beim VCO Berlin - und legte tags darauf ein bemerkenswertes 3:0 beim SC Potsdam nach.

Einen 3:0-Auswärtserfolg feierte der USC auch in der Hinrunde in der Vilsbiburger Ballsporthalle. Können die Roten Raben am Sonntag Revanche nehmen?