Freistunde

Theater ohne Text: Miriam von Theater „Mundpropaganda“ spricht übers Improvisieren auf der Bühne


Miriam (vorne, in Aktion) freut sich auf die Impro-Abende von Theater "Mundpropaganda".

Miriam (vorne, in Aktion) freut sich auf die Impro-Abende von Theater "Mundpropaganda".

Schon mal von den Mundis gehört? Oder von Theater "Mundpropaganda"? So heißt die Theatergruppe des Straubinger Jugendzentrums, bei der rund 20 Jugendliche mitmachen. Am Freitag, 29. Juli, und Samstag, 30. Juli, probieren sie jeweils um 20 Uhr etwas Neues auf der Bühne aus: Impro-Theater. Zuschauer können sich bei kostenlosem Eintritt an beiden Tagen im Anstatt-Theater in Straubing davon überzeugen. Was dahintersteckt, erzählt die 17-jährige Miriam Blenk im Interview.

Hallo Miriam, was plant Theater "Mundpropaganda"?

Miriam: Zwei Impro-Abende. Bei dem am Freitag stehe ich auch auf der Bühne, am Samstag bin ich leider verhindert. An beiden Tagen laden wir übrigens ab 18 Uhr zum Grillen ein. Unter Impro-Theater versteht man freies Spielen. Wir gehen ohne Text und ohne Rollen auf die Bühne, entwickeln Geschichten spontan, suchen uns selbst Charaktere. Dabei ist alles unvorhersehbar und es lohnt sich, an beiden Abenden ins Anstatt-Theater in Straubing zu kommen.

Wie funktioniert das?

Wir bekommen vom Publikum Vorgaben wie zum Beispiel eine Tätigkeit oder einen Beruf. Diese Vorgaben verwenden wir für Impro-Spiele, die wir teilweise erklären, teilweise nicht. Eins davon ist die Statuskette. Dabei stehen fünf Schauspieler in einer Reihe. Die Vorgabe ist ein Beruf. Der erste hat den höchsten Status, steht also über allen anderen. Immer zwei spielen. Das läuft dann durch bis zum letzten, der den niedrigsten Status hat. Er steht also ganz unten.

Welches Impro-Spiel gefällt dir am besten?

Die sogenannte emotionale Achterbahn. Der Moderator sammelt dabei Gefühle vom Publikum. Zwei Schauspieler bekommen dann eine Tätigkeit und einen Beruf und spielen eine Geschichte. Immer wieder stoppt der Moderator die Szene und wirft eine Emotion ein. In dieser müssen dann die Schauspieler weiterspielen. Sagt er zum Beispiel verliebt, müssen sie darstellen, dass sie verliebt sind. Das Lustige daran ist, dass Gefühle oft nicht passen. Da kommen Sachen raus, die keiner erwartet.

Was wünschst du dir für die beiden Aufführungen?

Sehr viel Spaß! Ich bin bei Theater "Mundpropaganda", seit es die Gruppe gibt, und habe jeden Auftritt miterlebt. Bei "Alice im Anderland" im Oktober 2015 war ich nur hinter den Kulissen aktiv. Jetzt kann ich endlich wieder mitspielen. Außerdem bin ich stolz auf uns als Gruppe, dass wir immer weitergemacht haben und drangeblieben sind.