Straubing

Fünf Monate Sperre! Kolbstraße wird zur Großbaustelle


Fünf Monate Großbaustelle in der Kolbstraße in Straubing.

Fünf Monate Großbaustelle in der Kolbstraße in Straubing.

14.000 Fahrzeuge sind Tag für Tag auf der Kolbstraße zwischen Bahnhof und Amtsgericht unterwegs. Sie alle fahren über die kleine Brücke über den Allachbach, die eigentlich wunderschön ist und unter Denkmalschutz steht, aber seit mehr als 20 Jahren erneuert werden müsste.

Die Ausschreibungen für die Bauarbeiten laufen bereits, berichten Tiefbauamtsleiterin Cristina Pop und ihr Stellvertreter Klaus Reisinger. Rund 1,4 Millionen Euro wird die lediglich 157 Meter lange Baustelle kosten und die Autofahrer fünf Monate lang gehörig ins Schwitzen bringen.

Die Brücke stammt aus dem Jahr 1907 und sollte eigentlich Fahrzeuge bis zu 30 Tonnen Gesamtgewicht tragen, erklärt Reisinger. Weil das Bauwerk aber sehr marode ist, wurde das zulässige Gesamtgewicht sicherheitshalber auf 16 Tonnen beschränkt. Die neue Brücke werde die Schwerlastklasse "SLW 60/30" bekommen und dadurch der Stadt entsprechende Zuschüsse des Freistaats sichern.

Einer der wichtigsten Aspekte der Baustelle seien aber die drei Bushaltestellen für die Stadtbusse und eine weitere Haltestelle für eine Landkreislinie. Seit vier Jahren baue die Stadt jährlich für rund 100.000 Euro nach und nach alle Bushaltestellen behindertengerecht um, weil nach dem Willen der Regierung bis zum Jahr 2022 der gesamte öffentliche Raum barrierefrei sein muss, erklärt Reisinger. Deshalb müssten auch die neuen Bushaltestellen an der Kolbstraße behindertengerecht werden. "Sonst würden wir keine Zuschüsse für die ganze Maßnahme bekommen."

Bäume müssen gefällt werden

Weil die Kolbstraße vor dem SPD-Häuschen aber einen Knick hat und die Busse bis auf wenige Zentimeter an die hohen Bordsteine heranfahren müssen, damit Rollstuhlfahrer problemlos in den Bus hineinfahren können, müsse der Bus eine bestimmte Linie fahren, die sogenannte Schleppkurve. Clemens von Ruedorffer, der bei den Stadtwerken für die Stadtbusse zuständig ist, unterstreicht die Notwendigkeit dieser Kurvenradien. Aus Sicht der Stadtwerke sollten nicht nur zwei, sondern drei Bäume auf der Westseite der Kolbstraße entfernt werden.

Umweltamtsleiterin Evi Hagn sieht das anders: "Die Busfahrer sollten eigentlich mit dem vorhandenen Platz locker auskommen. Da haben wir engere Stellen im Stadtgebiet." Der Umweltausschuss hat sich vergangene Woche entschieden und der Fällung von zwei Bäumen mehrheitlich zugestimmt.

Ob die Ausgaben der Stadtwerke für abgefahrene Seitenspiegel steigen werden, wird sich zeigen. Auf alle Fälle wird Straubings erster Blindenführstreifen zwischen Bahnhof und Mittlerer Bachstraße eingebaut. Und unter der neuen Brücke in der Kolbstraße wird ein neuer Radweg entlangführen. Und der Allachbach wird zwischen Bahnhofstraße und Innerer Frühlingsstraße aus seinem engen Bett befreit und renaturiert.

Ein von vielen Autofahrern gewünschter Kreisverkehr vor dem Bahnhof hat die Prüfung durch die Verkehrsgutachter nicht überlebt, berichtet Reisinger: "Die Gutachter sagen, dass es zu Stoßzeiten von diesem Kreisel einen Rückstau in den Kreisverkehr am Jahnplatz geben würde und dann ginge dort gar nichts mehr. Deshalb wird dieser Kreisverkehr nicht gebaut."