Serie beendet

Tigers unterliegen Krefeld durch späten Overtime-Treffer


An ihm hat es nicht gelegen. Dimitri Pätzold zeigte gegen die Pinguine eine solide Leistung.

An ihm hat es nicht gelegen. Dimitri Pätzold zeigte gegen die Pinguine eine solide Leistung.

Von Felix Hüsch

Viele waren vor dem Heimspiel-Wochenende der Straubing Tigers der Ansicht, dass zwei Siege ein großer Schritt in Richtung Playoffs seien. Deshalb wollten die Niederbayern gegen Krefeld unbedingt das Sechs-Punkte-Wochenende und den sechsten Sieg in Folge perfekt machen.

Schon nach zwei Minuten zappelte der Puck im Netz hinter Krefeld-Schlussmann Niklas Treutle. Die Schiedsrichter entschieden aber auf Torraum-Abseits. Kurz darauf konnten die Tigers lange in doppelter Überzahl agieren. Immer wieder wurden Jeremy Williams und Sean Sullivan bedient, die nur darauf warteten, aus der Distanz abzuziehen. Es fand aber kein Schuss den Weg vorbei an Treutle. Mike Hedden kassierte sogar noch eine Zeitstrafe und Krefeld konnte sich wieder aus dem eigenen Drittel befreien. Die verpassten Chancen machten sich bald bezahlt. Marcel Müller traf in der zwölften Minute nach einem Straubinger Zuordnungsfehler zur Führung der Pinguine. Es ging auf die erste Drittelpause zu, da verpassten die Gastgeber ihre Chance auf den Ausgleich haarscharf. Vom linken Pfosten aus sprang die Scheibe zurück zu Treutle, der sie sichern konnte. Doch gleich im nächsten Angriff machte Thomas Brandl dann doch den ersten Treffer für die Männer in dunkelblau.

Krefeld zieht davon

Trotz des Ausgleichs hatte sich im Laufe des ersten Drittels angekündigt, dass diese Partie über den Kampf entschieden wurde. Krefeld zeigte schon in den ersten zwanzig Minuten deutlich mehr Gegenwehr als Schwenningen am Freitag. Als müssten die Gäste eine Bestätigung dieser Tatsache liefern, gingen sie durch Mike Collins mit 2:1 in Front. Zwar sprach die Schussstatistik für die Hausherren. Das lag aber unter anderem an dem langen Powerplay im ersten Abschnitt. Die etwas bissigere und aggressivere Mannschaft blieb auch nach dem Führungstreffer Krefeld. Auch wenn die folgende Aussage angesichts der starken Überzahlquote der Tigers nicht zu verallgemeinern ist: Bei der nächstbesten Zeitstrafe gegen Straubing zeigten die Pinguine Mitchells Mannschaft, wie es geht. Powerplay angepfiffen, einmal quergelegt und Mark Mancari traf fast von der Blauen genau in den Winkel. Und die Mannschaft von Cheftrainer Rick Adduono schaltete keinen Gang zurück, sondern wollte direkt das nächste Tor. Die zwei plus zehn Minuten gegen Thomas Brandl wegen Checks gegen den Kopf kamen den Pinguinen natürlich entgegen. Dann aber trafen die Tigers das leere Tor, da Treutle noch hinter seinem Kasten zugange war. Es gab Videobeweis, woraufhin auf Schlittschuhtor entschieden wurde. So ging es mit 1:3 wieder in die Kabine.

Für den Schlussabschnitt hatten die Tigers sich etwas vorgenommen - und das mussten sie mit Blick auf die Anzeigetafel auch. Dylan Yeo und Adam Mitchell stellten innerhalb von fünf Minuten auf 3:3. Wenig später aber bekam Brandl hinter der Bande noch kurz Gesellschaft von Tim Miller, der ebenfalls eine zehnminütige Disziplinarstrafe absitzen musste. Es begann die finale Phase des Spiels. Die Tigers waren etwas gefährlicher als Krefeld, hatten aber immer wieder mit dem personellen Nachteil durch Zeitstrafen zu kämpfen. Am Ende brannte es dann noch ein paar Mal richtig vor dem Tor von Dimitri Pätzold. Mit Mühe und Not retteten sich die Gastgeber in die Overtime.

Kurioses Siegtor

Da Straubing noch einen Mann in der Kühlbox hatte, standen in der Verlängerung drei Tigers-Spieler vier Krefeldern gegenüber. Larry Mitchells Schützlinge überstanden die Unterzahl, ließen danach aber dicke Chancen auf den Siegtreffer liegen. Zwölf Sekunden vor der Schlusssirene legte ein Krefelder die Scheibe in den Winkel, von wo aus sie wieder heraussprang. Der Videobeweis zeigte aber, dass sie hinter der Linie war und besiegelte somit den 4:3-Auswärtserfolg von Krefeld. Nach dem Spiel erhielt Tim Miller noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen Beschimpfung von Offiziellen.

Ein starkes zweites Drittel seiner Mannschaft hatte Gästetrainer Rick Adduono gesehen, der aber auch betonte, dass am Ende das Glück ein wenig mitgeholfen hatte. "Drei gegen drei kann alles passieren. Die zwei Punkte sind für uns extrem wichtig." Mitchell ließ ei seiner Analyse des Spielverlaufs kein gutes Haar an den Unparteiischen. "Wir haben im ersten Drittel zwei Tore geschossen und sind trotzdem mit 1:1 in die Kabine gegangen. Im letzten Drittel waren es dann drei Treffer und uns wurden zwei zugesprochen. Schade, dass fünf Tore nur für einen Punkt reichen", sagte Mitchell, der mit den aberkannten Toren seiner Mannschaft haderte.

Straubing Tigers - Krefeld Pinguine: 3:4 (1:1/0:2/2:0/0:1)
Tore: 0:1 (11:59) Müller (Schymainski, Pietta); 1:1 (18:40) Brandl (Yeo, Edwards); 1:2 (21:44) Collins (Rosa, Klubertanz); 1:3 (29:42) Mancari (Klubertanz, Schymainski); 2:3 (40:59) Yeo; 3:3 (45:02) Mitchell (Hedden, Yeo); 3:4 (64:48) Müller
Zuschauer: 4404

So spielten die Tigers: Pätzold (Filimonow) - Edwards, Yeo; Bettauer, Sullivan; Cornell, Renner; Jobke - Mitchell, Brandl, Hedden; Williams, Zalewski, Connolly; Whitmore, Timmins, Schönberger; Röthke, Loibl, Miller

So spielten die Pinguine: Treutle (Klein) - St Pierre, Hambly; Sonnenburg, Klubertanz; Little, Vainonen, Faber - Müller, Pietta, Schymainski; Umicevic, Rosa, Collins; Vasiljevs, Kretschmann, Mancari; Orendorz, Ness, Mieszkowski