Schwere Geburt

Über Skandinavien nach Vilsbiburg


Nach einer Volleyballkarriere sah es bei Courtney Felinski in ganz jungen Jahren noch nicht aus.

Nach einer Volleyballkarriere sah es bei Courtney Felinski in ganz jungen Jahren noch nicht aus.

Von pm

Fast wäre die Karriere von Courtney Felinski zu Ende gegangen, bevor sie begonnen hatte. Als die neue Außenangreiferin der Roten Raben zu Hause in Texas an ihrem ersten Volleyball-Camp teilnahm, war das anfangs - na ja - nicht der große Spaß für die 10-Jährige. "Der erste Tag war schrecklich", erinnert sich Courtney, "ich wollte unbedingt wieder heim. Ich saß da und heulte. Aber meine Mum sagte: ‚Ich habe vier Tage für dich bezahlt, also bleibst du hier!'"

Courtney Felinski hatte es also zu Beginn nicht leicht mit Volleyball - und umgekehrt Volleyball nicht bei ihr. "Ich habe damals viel Sport gemacht, aber Volleyball war eigentlich die letzte Sportart, mit der ich angefangen habe", erzählt sie. Fußball, Basketball, Leichtathletik, Gymnastik - überall war sie mal mit Feuereifer bei der Sache, aber hängengeblieben ist sie letztlich doch beim Volleyball: "Das hat gedauert. Aber als ich langsam besser wurde, hat es auch mehr Spaß gemacht. Und irgendwann war dann Volleyball mein Sport, es ist einfach anders als die anderen Sachen."

Als Courtney 15 war, wurde Volleyball zusehends wichtiger für sie. Erst bei den Texas Tornados, dann ab 18 an ihrem College, der Georgia Tech, wo sie bis zum Abschluss vier Jahre blieb. Im Sommer 2015 kam sie dann über den großen Teich und startete in Finnland bei Liiga Ploki ihre Europa-Karriere: "Das war für mich zu dieser Zeit der richtige Schritt.", sagt die Neu-Vilsbiburgerin. "Das Level dort ist okay, aber nicht so hoch. Für mich war wichtig, dass ich viel Einsatzzeit und Verantwortung bekam und so viele Erfahrungen sammeln konnte."

Aus der finnischen Liga kennt sie bereits ihre jetzigen Teamkolleginnen im Raben- Trikot, Keao Burdine und Saana Koljonen. Was die Familie Koljonen betrifft, ist Courtney auf dem Weg zum absoluten Insider - hat doch sie bei Liiga Ploki schon mit den "Sisters of Saana" zusammengespielt, Eveliina, der Zuspielerin, und Sini, Libero wie ihre große Schwester in Vilsbiburg.

Bei den Roten Raben in der Bundesliga will Courtney Felinski jetzt den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen: "Ich möchte mich weiter verbessern und freue mich schon auf spannende Spiele, aber auch auf intensives Training." Dass sie beim Volleyball mittlerweile goldrichtig aufgehoben ist, daran lässt die 23-Jährige keinen Zweifel: "Ich liebe diesen Sport. Und ich liebe meine Position im Außenangriff. Ich will möglichst viele Bälle gestellt bekommen und möglichst viele Punkte machen!"

Was macht Courtney Felinski, wenn sie mal nicht in der Halle steht? Sie liest gerne (momentan gerade den neuen Harry Potter), sie mag Yoga und Kochen ("wenn ich in der Stimmung bin"). Und sie liebt Musik, gerne laut. Ihr Favorit ist die kalifornische Band "Haim", bestehend aus den drei Schwestern Danielle, Alana und Este Haim. Apropos drei Schwestern: War da nicht was...?