Schwarzach/Grandsberg

Identität des "Waldgeistes" ist geklärt


Symbolbild: Mathias Adam

Symbolbild: Mathias Adam

Er kam, sah und verschwand wieder: Ein mittelloser junger Mann ist am Donnerstag im Gebiet rund um den Hirschenstein mehreren Wanderern aufgefallen - unter anderem deshalb, weil er sich mit offenen Sandalen seinen Weg durch den Wald bahnte. Vor Passanten und Polizisten floh der seltsame Wanderer, nur einem Gastwirt vertraute er an, dass er aus Norddeutschland komme und es "allerhöchste Zeit war, aufzubrechen". Am Sonntag wurde er jedoch bei einem Kirchenbesuch erkannt.

Am Donnerstag tauchte der "Waldgeist", wie die Bogener Polizei den jungen Mann in einer Pressemitteilung nennt, zum ersten Mal auf. Ein Wanderer bemerkte ihn im Gebiet Schopf/Hirschenstein. Der junge Mann trug einen weißen Rollkragenpullover, eine braune Hose und eine Decke um den Leib. Als der Wanderer ihn ansprach, flüchtete der verängstigt wirkende Mann ohne ein Wort zu sagen.

Die Bergwacht startete im Anschluss eine Suchaktion, da der Mann für die herrschenden Witterungsverhältnisse viel zu kalt gekleidet war - diese verlief allerdings ohne Erfolg.

Am Samstag, zwei Tage später, tauchte der "Waldgeist" erneut auf - in einer Gaststätte am Grandsberg. Der Wirt hatte die Suchaktion am Donnerstag mitbekommen und konnte seinen Gast eindeutig als jenen "seltsamen Wanderer" identifizieren. Wer er war und wo er herkam, wollte der mittellose junge Mann nicht sagen. Der Wirt versorgte ihn mit einem heißen Tee und verständigte gleichzeitig die Polizei.

Bis zum Eintreffen der Streifenbesatzung war der "seltsame Wanderer" jedoch schon wieder verschwunden - mit offenen Sandalen hatte er sich auf den Weg in den Wald hinein gemacht. Auf Höhe Schuhfleck verlor ihn ein Verfolger endgültig aus den Augen - der "Waldgeist" war einfach zu schnell. So blieb nur die rätselhafte Andeutung des Mannes, dass er aus Norddeutschland komme und es nun "allerhöchste Zeit war, aufzubrechen".

Am Sonntag konnte dank zahlreicher Hinweise die Identität des Mannes geklärt werden. Er wurde von mehreren Bürgern bei einem Kirchenbesuch in Edenstetten erkannt. So entpuppte sich der "Waldgeist" als 27-jähriger Berliner. Er brach auf, um den Bayerischen Wald in Richtung Bayerisch Eisenstein zu durchqueren. Damit ist er seinem Ziel ein gutes Stück näher gerückt.

Die Polizeiinspektion Bogen dankt für die zahlreichen Hinweise.