Schule

Mach Dir einen Plan


Den einen, garantiert erfolgreichen Weg zum Lernen gibt es leider nicht. Foto: Yuri Crcurs - Fotolia.com

Den einen, garantiert erfolgreichen Weg zum Lernen gibt es leider nicht. Foto: Yuri Crcurs - Fotolia.com

Zurzeit ist an den Schulen viel los: Vor den Winterferien werden noch mal Noten zusammengetragen, der Lehrer fragt aus, schreibt Exen und natürlich Schulaufgaben. Da ist Lernen angesagt. Doch es gibt Tricks, wie man sich die unausweichliche Arbeit leichter machen kann.

Um es vorweg zu nehmen: Den einen, garantiert erfolgreichen Weg zum Lernen gibt es leider nicht. Grundsätzlich kommt es vor allem auf drei Dinge an: Motivation, Lernplanung und Wiederholung.

Jeder lernt umso leichter, je mehr Spaß ihm das Fach macht. Auch für ungeliebte Fächer kann man sich motivieren, indem man sich überlegt, wofür man das Wissen später brauchen kann. Wem da gar nichts einfällt, der kann als Effekt sehen, dass er so lernt, sich durchzubeißen. Möglich ist auch, sich für ungeliebte Arbeiten eine Belohnung zu überlegen. Das ist auch eine Motivation.


Ohne Wiederholungen geht es freilich auch nicht, anders prägt sich eine Sache nicht dauerhaft im Gehirn ein. Unter anderem der Kybernetiker Frederic Vester hat festgestellt, dass bei jedem, der etwas Neues lernt, im Gehirn Kanäle neu miteinander vernetzt werden. Die Kanäle funktionieren wie Wege für das Wissen. Zunächst sind es nur Trampelpfade, doch durch Wiederholungen werden daraus Straßen, auf denen das Wissen jederzeit schnell abgerufen werden kann. Dabei ist es egal, ob man Fahrradfahren oder Mathe lernt.

Das A und O ist aber der Lernplan, sagt Schulpsychologin Isabell O'Connor, stellvertretende Leiterin der Schulberatungsstelle für Niederbayern in Landshut. Lernplan heißt: Der Schüler gibt sich für jeden Tag ein bestimmtes Pensum vor. Rechtzeitig vor der Schulaufgabe, spätestens eine Woche vorher, sollte er sich überlegen, was am Tag X gefragt ist.

Der nächste Schritt ist, diesen Stoff in kleine Brocken zu teilen. Mehr als eine halbe bis eine Stunde pro Tag sollte für dieses Lernen nicht anfallen, sagt O'Connor. Denn das ist zusätzliche Arbeit zur Schule am Vormittag und Hausaufgaben am Nachmittag. Je jünger die Schüler sind, desto kleiner sollten die Lerneinheiten ausfallen. Außerdem bringt Überlernen nichts: Für jedes neue Wissen, das im Gehirn gespeichert wird, fällt dann etwas anderes raus; sozusagen, um Platz zu machen.

Im letzten Schritt steht die Überprüfung des Lernplans an: Habe ich jetzt alles abgedeckt, was ich können muss? Für eine Englisch-Aufgabe geht es beispielsweise nicht nur um Vokabeln, sondern auch um Grammatik und Fragen zum Text.


Ansonsten gilt: Hat sich eine Strategie bewährt, sollte man sie beibehalten. "Alles, was gut funktioniert, sollte man so lassen", sagt O'Connor. Manche Schüler laufen abends um 22 Uhr zur Höchstform auf und erarbeiten ein fabelhaftes Referat. Andere stehen morgens um 5 Uhr auf, um zu lernen. Jeder muss selbst ausprobieren, wann, wo und wie er am besten lernt.


Grundsätzlich sollte man sich beim Lernen auf einen Aufnahmekanal beschränken, erklärt Grundschullehrerin Dr. Julia Garhammer, die auch zum Thema Bildung forscht. Manche Schüler sagen zum Beispiel, dass sie mit Musik besser lernen. Das ist laut O'Connor inzwischen wissenschaftlich widerlegt. Entweder, sie hören die Musik nicht, weil sie sich konzentrieren. Oder sie werden durch die Musik abgelenkt.