Die längste Achterbahn in ganz Bayern ist am Freitag im Rodel- und Freizeitpark Sankt Englmar eröffnet worden.

10.000 Kubikmeter Erdaushub, 1.700 einbetonierte Ankerstangen, 758 Meter Länge, 230 Fundamente, 170 Betonmischer, 65 Stundenkilometer - eine Idee. Am Freitag ist im Rodel- und Freizeitparadies Sankt Englmar in Grün bei Sankt Englmar Bayerns längste Achterbahn eingeweiht worden. "Da voglwuide Sepp" nimmt die Besucher in seinem Hornschlitten mit auf eine rasante Fahrt. Eine Fahrt, hinter der vor allem eines steckt: eine große Menge Herzblut der Familie Bindl.

+ + + Lesen Sie hier etwas zur Entstehungsgeschichte: Der "Sepp" schweißt sie alle zusammen. + + +

"Ich bin schon gespannt auf die erste Fahrt", verriet Schirmherr Josef Zellmeier. Vor allem vom Namen "voglwuida Sepp" zeigte sich der Landtagsabgeordnete begeistert. "Er passt gut zur Region", betonte er. "Weil dahinter eine gute Geschichte steckt." Der "Sepp" muss mit einem Schlitten Holzstämme ins Tal transportieren. Die Besucher können sich im wahrsten Sinne des Wortes in die Baumstämme hineinversetzen. "Ihr verbindet damit Tradition und Innovation", richtete Zellmeier sich an die Familie Bindl. Dieses Projekt leiste einen tollen Beitrag für den Tourismus. Im vergangenen Jahr erlebte diese Branche bei den Gästeankünften und Übernachtungen auch überregional einen Aufschwung. "Das ist vor allem das Verdienst innovativer Unternehmer", lobte Zellmeier. "Die Politik kann nur Rahmen setzen", sagte er. Umsetzen müssen die Ideen die Unternehmer. Die Familie Bindl gehe dabei mit gutem Beispiel voran: 1997 wurde die erste Bahn eröffnet, elf Jahre später wurde das Rodelparadies erweitert. "Dann ging es schlagartig weiter." Und der Aufschwung dauert bis heute an. "Die Achterbahn und die Leistung, die dahintersteckt, ist einfach einmalig", so Zellmeier.

"Besser für alle"

Landrat Josef Laumer ist sichtlich neidisch: "Ein wunderbar gelungenes Projekt. Darf ich Ersatzschirmherr sein?", fragte er in seinem Grußwort gut gelaunt. Sankt Englmar ist nunmehr um eine Attraktion reicher. "Dies stärkt den Landkreis und auch die Urlaubsregion." Eine Win-win-Situation oder wie Landrat Laumer es nennt: "besser für alle." Diese hohe Qualität, die die Familie Bindl ihren Gästen bietet, sei die Voraussetzung für den Erfolg.

"Der Betrieb hat sich stetig weiterentwickelt", betonte Bürgermeister Anton Piermeier. Dadurch wurden nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch der Freizeitwert steigerte sich. Dies betonte auch Günter Reimann, Destinationsmanager für den Bayerischen Wald: "So viele tolle Einrichtungen. Das ist bemerkenswert." Lobenswert fand er die gute Kooperation in Sankt Englmar. Weil sich Franz Bindl dieses Projekts schon lange wünschte, aber erst durch den Impuls seiner Frau Elfriede zugesagt hat und bei der Vertragsunterzeichnung sowohl seinen Kugelschreiber als auch seine Brille vergessen hatte, überreichte ihm Reimann - zum Scherz und als Andenken - einen neuen Kugelschreiber.

Im Vorfeld viel diskutiert

Ein Mann, der die Familie vor und auch während der Bauphase begleitet hat, war der Geschäftsführer der Firma Zierer, die den Bau der Achterbahn übernommen hat. "Wir haben im Vorfeld viel diskutiert, über Schienen, Fundamente, Kosten, das Wetter", gab Martin Weichselgartner einen Einblick. Respekt zollte er vor allem dem tollen Familienzusammenhalt: "Was ihr macht, das macht ihr richtig." Die Entscheidung für dieses Projekt sei nicht leicht, aber richtig gewesen. "Unsere größte Sorge war der Winter", gestand Geschäftsführer Franz Bindl. Doch die Familie hatte zum einen viel Glück mit dem Wetter, zum anderen sei der ganze Bau unfallfrei verlaufen. So stand einer feierlichen Einweihung nichts mehr im Weg. Pfarrer Pater Simeon gab der Bahn den kirchlichen Segen und ließ sich sogleich zu einer Probefahrt hinreißen.

Und wie hat dem Schirmherrn die erste Fahrt gefallen? "Einfach klasse, ganz super", lobte Zellmeier. Landrat Josef Laumer war zu Beginn der Fahrt etwas "mulmig" zu Mute. "Aber es war nicht schlimm", zog auch er ein positives Fazit. "Sehr interessant und spannend", beschreibt er. "Für Gäste, die den nötigen Kick suchen, genau das Richtige."

Wir haben für Sie erste Fotos und einen Videobeitrag von der Einweihung des "vogelwuiden Sepp"! Viel Spaß beim Anschauen.